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Gemeinsame Ausbildung für pastorale Berufe startet in Speyer

Erzbischof Herwig Gössl und die Bischöfe der Bistümer Bamberg, Eichstätt, Speyer und Würzburg gaben am Samstag in Speyer mit einer Eucharistiefeier den Startschuss für die gemeinsame Ausbildung von Pastoral- und Gemeindeassistenten sowie Priesterkandidaten, um den Herausforderungen der modernen Kirche zu begegnen und den Weg für innovative Veränderungen zu ebnen.

In einer prächtigen Eucharistiefeier am Samstag in Speyer gaben hochrangige Vertreter der katholischen Kirche den offiziellen Startschuss für ein bemerkenswertes Ausbildungsprogramm, das die Zukunft pastoral engagierter Berufe in den Bistümern Bamberg, Eichstätt, Speyer und Würzburg prägen wird. Erzbischof Herwig Gössl, zusammen mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Bischof Dr. Franz Jung, verkündete diesen Meilenstein, der nicht nur die Ausbildung von Priesterkandidaten, sondern auch von Pastoral- und Gemeindeassistenten umfasst. Ab Montag kamen die angehenden Pastoralmitarbeiter für eine intensive Einführungswoche im Priesterseminar Speyer zusammen.

Bischof Wiesemann sprach während der Feier von einem „ganz besonderen Tag“ und hob hervor, dass die Entscheidung zur gemeinsamen Ausbildung bereits vor einigen Jahren getroffen wurde. „Jetzt setzen wir den nächsten wichtigen Schritt, die gemeinsame Ausbildung aller pastoralen Hauptamtlichen“, betonte er. Seine Dankesworte richteten sich an alle, die an der Umsetzung dieses Konzepts mitgewirkt haben, und er betrachtete diesen Fortschritt als bedeutenden Wendepunkt für die Zukunft der Kirche in der Region.

Einblick in die Herausforderung der Veränderung

Der Erzbischof von Bamberg, Herwig Gössl, äußerte sich erfreut über den positiven Verlauf der Einführungswoche. „Die Rückmeldungen über die Vielfalt der Erfahrungen waren durchweg positiv“, berichtete er und stellte fest, dass Veränderungen in der heutigen Zeit unvermeidlich sind. Besonders in unserer technologisch fortschrittlichen Welt, in der Digitalisierung und Künstliche Intelligenz unseren Alltag gestalten, sind viele Bereiche von ständigen Veränderungen betroffen. „Veränderung bringt oft Unsicherheiten mit sich“, so Gössl, „aber sie sind entscheidend und unverzichtbar.“

Mit Bezug auf die neue kooperative Berufseinführung für unterschiedliche pastorale Berufe in der Bamberger Kirchenprovinz erklärte Gössl: „Diese Ausbildung ist ein Schritt, um den Herausforderungen der Gegenwart zu begegnen.“ Trotz der Belastungen, die mit dem Wandel einhergehen, müssen grundlegende Fragestellungen im Vordergrund stehen: „Was will Gott, dass wir tun?“, so etwa die synodale Frage, die durch die eigene Wahrnehmung und das Miteinander Antworten erhalten wolle.

Der Gedanke, dass Veränderungen nicht nur schwierig, sondern auch Zeichen von Lebendigkeit sind, wurde von Erzbischof Gössl eindringlich betont. „Es ist wichtig, bei all diesen Prozessen die Suche nach Gott und seinem Willen nicht aus den Augen zu verlieren“, fügte er hinzu. Die vergangenen Tage boten den 18 angehenden Pastoralmitarbeitern die Möglichkeit, sich nicht nur mit den verschiedenen Seelsorgeberufen auseinanderzusetzen, sondern auch tief in ihre persönliche Glaubensgeschichte einzutauchen.

Zusammenarbeit und neue Perspektiven

Die Einführung der kooperativen Ausbildung zielt darauf ab, ein Umfeld zu schaffen, in dem die zukünftigen Seelsorger und Assistenzkräfte gemeinsam lernen und wachsen können. Neben inhaltlichen Übungen zur Selbstpräsentation und praktischen Rollenspielen nahmen die Teilnehmer auch an einem Pressegespräch teil, um ihre Erfahrungen und Ansichten über die Ausbildung zu teilen.

Abschließend reflektierte das Duo Jonas Reißmann, Priesteramtskandidat aus Eichstätt, und Juliane Schlich, Gemeindeassistentin aus Speyer, über die abwechslungsreiche Woche und äußerten sich positiv über den Zusammenhalt in ihrer Gruppe: „Wir sind eine bunte und vielfältige Truppe. Die kommenden drei Jahre werden sicher alle Erwartungen übertreffen. Darauf freuen wir uns sehr!“, so ihre begeisterte Zusammenfassung.

Diese gemeinsame Ausbildungsinitiative stellt nicht nur eine Reaktion auf personelle und finanzielle Herausforderungen dar, sondern könnte auch als positiver Anstoß zur tiefgehenden Auseinandersetzung mit den grundlegenden Aufgaben der Kirche interpretiert werden. Die neuen Ansätze zielen darauf ab, die pastoralen Berufe fit für die Zukunft zu machen und gleichzeitig in der Tradition und der Gemeinschaft des Glaubens zu verankern.

Text: Bistum Speyer, Bistum Bamberg

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