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Pedro Sánchez: Höhere Steuern für Reiche und mehr öffentliche Verkehrsmittel

Der spanische Präsident Pedro Sánchez betont die Notwendigkeit sozialer Gerechtigkeit und kündigt Steuererhöhungen für Reiche an, nachdem die Verkäufe von Luxusautos wie Lamborghini und Ferrari in diesem Jahr um 15 % gestiegen sind, aber nur 0,48 % der Gesamtzulassungen ausmachen, während er gleichzeitig mehr öffentliche Verkehrsmittel fordert.

In einer eindrucksvollen Ansprache hat der spanische Premierminister Pedro Sánchez diese Woche die Schwerpunkte seiner politischen Agenda für das kommende Jahr umrissen. Im Mittelpunkt stehen die Herausforderungen, die sich aus der Budgetplanung für 2025 ergeben, die Genehmigung einer neuen Ausgabenobergrenze, die Reform des Finanzierungssystems sowie Steuererhöhungen für Wohlhabende. Sánchez kritisiert die von den autonomen Gemeinschaften, insbesondere den von der PP geführten, angestrebten Steuersenkungen für hohe Einkommen und nennt diese einen paradoxen Versuch, mehr staatliche Mittel zu fordern.

Der Ministerpräsident hat betont, dass **die Reichen stärker besteuert werden müssen**. „Die gegenwärtigen Ungleichheiten sind erdrückend. Sie schränken unsere individuelle Freiheit ein und benachteiligen die breiten Massen. Daher wollen wir die Privilegien der finansstarken Eliten einschränken und diejenigen belasten, die genug Vermögen haben, um ein unvorstellbares Leben zu führen“, so Sánchez. Sein Ziel ist eine gerechtere Gesellschaft, in der es mehr öffentliche Verkehrsmittel und weniger luxuriöse Autos gibt.

Die Realität der Luxusautomärkte

Sánchez‘ Bemerkungen, besonders die Bezugnahme auf **Lamborghinis**, haben für einige Diskussionen gesorgt. Doch wie steht es wirklich um die Besitzer von Luxuxfahrzeugen in Spanien? Die spanische Automobilindustrie hat in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres **34 Lamborghini** zugelassen, was einen Rückgang im Vergleich zu den 46 Einheiten im Vorjahr darstellt. Die Verkaufszahlen der neun bekanntesten Luxusautomarken zeigen, dass es im Jahr 2022 insgesamt **4.563 Einheiten** dieser Fahrzeuge verkauft wurden – dies entspricht einem Anstieg von **15%** im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch macht dieser Luxusmarkt nur **0,48%** der insgesamt in Spanien immatrikulierten Fahrzeuge aus.

Besonders die Marke **Porsche** hat sich als relativ zugänglich erwiesen, mit einem Anstieg der zugelassenen Modelle von **2.782** in 2022 auf **3.275** in 2023. Andere Luxusmarken wie **Maserati** zeigen ebenfalls Wachstum, von **299 auf 412** Einheiten. Auf der anderen Seite verzeichnete **Jaguar** einen Rückgang von **671** auf **601** Autos. Die Verkaufszahlen für Marken wie **Bentley** (69 Einheiten), **Ferrari** (74), **McLaren** (7) und **Rolls Royce** (3) sind dennoch äußerst gering und illustrieren die Nischenstellung dieser Hersteller. Laut der Asociación Española de Fabricantes de Automóviles y Camiones (Anfac) stellen in 2023 nur **1.858** dieser Fahrzeuge **0,2%** des Marktanteils dar, was ein Anstieg von **28%** im Vergleich zu 2022 ist.

Die Äußerungen Sánchez‘ fanden Resonanz und wurden schnell von Oppositionsführern wie **Isabel Díaz Ayuso**, der Präsidentin der Gemeinschaft Madrid, aufgegriffen. Sie konterte sogleich und hob einen Vorfall hervor, bei dem ein Zug aufgrund eines Feuers evakuiert werden musste: „Es braucht mehr öffentlichen Nahverkehr für alle Spanier und weniger Lamborghinis für die Unabhängigkeitsbefürworter“. Diese Bilanzierung zeigt die laufenden politischen Spannungen und wie verschiedene Parteien sich in der Debatte um soziale Gerechtigkeit positionieren.

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