München

Ex-Vizepräsident Hugues Renson wegen PSG-Traffic im Fokus der Ermittlungen

Der ehemalige macronistische Vizepräsident der Nationalversammlung, Hugues Renson, wurde am 5. August in Paris wegen des Verdachts auf Einflussnahme im Zusammenhang mit dem Fußballclub PSG angeklagt, was auf eine mögliche Missbrauch seiner politischen Position hindeutet und die Integrität der politischen Beziehungen zu Sportvereinen in Frage stellt.

Der ehemalige Vizepräsident der Nationalversammlung, Hugues Renson, der der macronistischen Partei angehört, steht im Mittelpunkt einer umfassenden Untersuchung wegen angeblichen Einflussverkehrs. Am Donnerstag, dem 5. August, wurde er in Paris angeklagt, wie aus einem Bericht des „Le Parisien“ hervorgeht. Renson, 46 Jahre alt, ist jetzt unter Gerichtskontrolle, nachdem er von einem Finanzrichter vernommen wurde.

Die Vorwürfe gehen darauf zurück, dass Renson sein politisches Amt ausgenutzt haben soll, um unerlaubte Vorteile, wie beispielsweise begehrte Plätze für Fußballspiele des Paris Saint-Germain (PSG), für sich und seine Familie zu erlangen. Darüber hinaus wird ihm vorgeworfen, sich um eine Anstellung beim PSG bemüht zu haben.

Ein Netzwerk von Abgeordneten

Die Ermittlungen haben ergeben, dass Renson ein informelles Netzwerk von Parlamentariern gebildet hatte, die enge Verbindungen zum PSG pflegen. Solche Verbindungen werfen Fragen auf, da sein Einfluss möglicherweise genutzt wurde, um „positive Entscheidungen von einer öffentlichen Behörde“ im Interesse des von Katar besessenen Vereins zu erwirken. Zu den geforderten Dienstleistungen zählten unter anderem Visa für das Personal sowie die Bereitstellung eines Fitnessraums für die Judosparte des PSG.

Zusätzlich wird in den Ermittlungen vermutet, dass Renson während seiner Amtszeit versucht hat, steuerliche Erleichterungen für den PSG in Bezug auf den spektakulären Transfer des brasilianischen Fußballstars Neymar, der für 222 Millionen Euro den Verein wechselte, zu erlangen. Diese Aspekte der Untersuchung laufen jedoch in einem separaten Verfahren.

Die Anklage basiert auf umfangreichen Beweisen, darunter Telefonprotokolle, die Gespräche zwischen Renson und hohen Regierungsvertretern wie Christophe Castaner und Gérald Darmanin beinhalten. Diese Kontakte geschahen in einer Zeit, als Renson mit Jean-Martial Ribes, dem ehemaligen Kommunikationsdirektor des PSG, in Kontakt trat.

Reaktionen und Verteidigung

Angesichts der ernsthaften Vorwürfe weist Rensons Verteidiger, Me Mario Stasi, die Anschuldigungen entschieden zurück. Er betont, dass sein Mandant „keine illegalen Handlungen im Rahmen seiner Funktionen“ begangen habe. In der Verteidigung wird auch angeführt, dass die Einladungen zu Spielen und anderen Veranstaltungen, die er erhalten habe, im Zusammenhang mit seiner Funktion als Abgeordneter stünden und somit nicht als persönliche Geschenke betrachtet werden könnten.

Ein ehemaliger Mitarbeiter Rensons gab an, dass der ehemalige Abgeordnete während seiner Amtszeit etwa „zwanzig“ VIP-Plätze vom PSG erhalten hätte. Er konnte jedoch belegen, dass die Zahl tatsächlich auf bis zu dreißig Stehplätze anstieg, die zwischen 2017 und 2021 vergeben wurden. In einer Korrespondenz aus dem April 2021 äußerte Ribes, dass „Nasser dich zum Spiel einlädt“, wobei Nasser Al-Khelaïfi, der Präsident des PSG, eine zentrale Figur in dieser Angelegenheit ist.

Die laufenden Ermittlungen sind seit dem Sommer 2021 aktiv und zielen darauf ab, ein Netzwerk von ehemaligen Polizisten und weiteren Personen des PSG zu durchleuchten, die verdächtigt werden, sich gegenseitig Vorteile in Form von Dienstleistungen zu verschaffen.

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