Berlin

Erinnerung an die Mannhart-Gruppe: Stolpersteine und ihre Geschichte

Am 25. März 2015 wurden am Borsig-Tor in Berlin-Tegel Stolpersteine für die Mitglieder der Mannhart-Gruppe verlegt, die als Widerstandskämpfer*innen gegen das NS-Regime, nach neuen Erkenntnissen insgesamt 13 Männer, Opfer des Naziterrors wurden, um an ihr Schicksal zu erinnern und die historische Aufarbeitung zu fördern.

Am 25. März 2015 wurden am Borsig-Tor in Berlin-Tegel bedeutende Stolpersteine verlegt, die an die Mitglieder der Mannhart-Gruppe erinnern. Diese Gruppe bestand aus tapferen Widerstandskämpfer*innen, die sich gegen die nationalsozialistische Diktatur auflehnten und für ihren Mut mit ihrem Leben bezahlen mussten. Die Verlegung der Stolpersteine, eine künstlerische Initiative des Künstlers Gunter Demnig, stellt einen symbolischen Akt dar, um die Erinnerung an diese Opfer aufrechtzuerhalten.

In der Nähe der Stolpersteine befindet sich eine Gedenktafel aus Bronze, die seit 1984 an die gefallenen Männer erinnert. Diese Tafel gab ursprünglich an, dass vier Männer aus der Mannhart-Gruppe ermordet wurden. Jüngste Recherchen jedoch haben ergeben, dass die wahre Zahl der während des Naziterrors getöteten Männer auf 13 angestiegen ist. Diese Entdeckung unterstreicht nicht nur die Tragödie des individuellen Schicksals, sondern auch die kollektive Erinnerungskultur, die sich um diese Gruppe gebildet hat. Die Stolpersteine symbolisieren das auch, indem sie an jedem Standort die Namen und Schicksale der Opfer sichtbar machen und einen Ort der Reflexion und Erinnerung schaffen.

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Gedenken an den Widerstand

Ein weiterer Aspekt dieser historischen Aufarbeitung ist die Aufklärung über die Rolle ausländischer Zwangsarbeiter im Widerstand gegen das Nazi-Regime. Es wurde entdeckt, dass auch diese Arbeiter aktiv am Widerstand beteiligt waren und dafür ebenfalls verurteilt und hingerichtet wurden. Dies erweitert den Blick auf den Widerstand und verdeutlicht, dass der Kampf gegen das Unrecht viele Gesichter hatte.

In einem bedeutenden politischen Prozess im Jahr 1944 wurden mehrere Personen aus dem Umfeld von Rheinmetall-Borsig vor dem berüchtigten Freislerschen Blutgerichtshof angeklagt. Zu den Verurteilten gehörten unter anderem die Bauarbeiter Otto Dressler und Friedrich Lüben sowie der Schlosser Albert Brust und der Konditor Otto Haase. Die Schwere der Anklage spiegelte sich in den verhängten Todesurteilen wider – Dressler, Brust, Lüben und Haase wurden am 25. September 1944 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet. Diese Daten sind nicht nur Teil der Geschichte, sondern werfen auch einen Schatten auf die wiederholte Tatsache, dass politisches Engagement oft mit tödlichen Konsequenzen endete.

Initiativen zur Erinnerung

Um das Gedächtnis an diese wichtigen Personen und Ereignisse lebendig zu halten, bietet die Organisation NaturFreunde Berlin im Rahmen ihrer „DenkMalTour“ regelmäßig Stolpersteintouren an. Führungen unter Leitung von Uwe Hiksch ermöglichen es den Teilnehmenden, tiefere Einblicke in die Lebensgeschichten der Widerstandskämpfer*innen zu erhalten. Hierbei wird nicht nur die Menschlichkeit der Opfer gewürdigt, sondern auch die grausame Realität des Nazi-Terrors thematisiert. Durch solche Veranstaltungen wird versucht, die Geschichte nicht nur zu erzählen, sondern auch aktiv im Gedächtnis der Gesellschaft zu verankern.

Diese Erinnerungskultur wird durch die Unterstützung von Demokratie leben gefördert, einer Initiative, die sich für die Stärkung der Demokratie und das Gedenken an die Vergangenheit einsetzt. Durch die Stolpersteintouren wird den Teilnehmenden ein wichtiges Stück deutscher Geschichte nähergebracht, das oftmals in den Hintergrund gerät.

Die Stolpersteine und die damit verbundenen Gedenkveranstaltungen sind daher viel mehr als nur Erinnerungsstücke; sie sind Teil einer lebendigen Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. Dabei wird nicht nur vermittelt, wer die Opfer waren, sondern es wird auch ein kritischer Blick auf die gesellschaftlichen Bedingungen geworfen, die zu solchen Verbrechen geführt haben.

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