Kriminalität und JustizWiesbaden

„Bundeslagebild 2023: Organisierte Kriminalität weiter unter Druck“

Bundesinnenministerin Nancy Faeser und BKA-Präsident Holger Münch haben in Wiesbaden den aktuellen Bericht über die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität in Deutschland vorgestellt, der einen Anstieg auf 642 Ermittlungsverfahren im Jahr 2023 zeigt, während die Regierung betont, dass die Bekämpfung dieser Kriminalität aufgrund erheblicher finanzieller Schäden und gewalttätiger Taktiken der Gruppierungen unerlässlich bleibt.

In Wiesbaden hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser gemeinsam mit Holger Münch, dem Präsidenten des Bundeskriminalamts (BKA), das aktuelle Bundeslagebild zur Organisierten Kriminalität für das Jahr 2023 präsentiert. Die Zahlen zeigen einen signifikanten Anstieg bei den Ermittlungsverfahren gegen kriminelle Gruppierungen. Insgesamt wurden 642 Verfahren eingeleitet, was einen leichten Anstieg im Vergleich zu 2022 darstellt. Dabei bleibt die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen mit 7.347 auf einem stabilen Niveau.

Bundesinnenministerin Faeser betont die Dringlichkeit, mit der die Behörden gegen diese Strukturen vorgehen müssen. Sie erklärt: „Unsere harte Gangart hat Erfolg und ist auch absolut notwendig.“ Dies deutet darauf hin, dass kriminelle Organisationen nicht nur zahlreich sind, sondern zunehmend bereit, brutale Gewalt anzuwenden, um ihre Ziele zu erreichen.

Einblicke in die Organisationstaktiken

Die Organisierte Kriminalität in Deutschland hat ein komplexes und vielfältiges Gesicht. Die Beteiligten agieren international vernetzt und sind häufig in verschiedenen illegalen Geschäften tätig, darunter Drogenhandel, Cybercrime und Eigentumskriminalität. Allein im Jahr 2023 wurden durch kriminelle Aktivitäten Schäden in Höhe von rund 2,7 Milliarden Euro gemeldet. Dies ist mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. Eine besonders besorgniserregende Zahl ist jene von 1,7 Milliarden Euro, die allein auf Cyberkriminalität entfällt.

Die Gefahren durch diese kriminellen Gruppierungen sind vielschichtig, da sie nicht nur physische Gewalt einsetzen, sondern auch versuchen, auf gesellschaftliche Strukturen Einfluss zu nehmen. Die Untersuchungskommissionen haben in 97 Fällen Anzeichen von Einflussnahme durch OK-Gruppierungen festgestellt, was auch Wirtschaft, Verwaltung und Politik betrifft. Die Verwendung von Insiderwissen durch Personen mit Zugang zu relevanten Informationen ist ein besorgniserregendes Thema, das den Handlungsspielraum der Polizei zusätzlich erschwert.

Ein neuer Schwerpunkt der Ermittlungen liegt auf den Logistiknetzwerken, die für die illegale Einfuhr von Drogen, insbesondere Kokain, verantwortlich sind. Um die Einfuhr über die europäischen Häfen zu verhindern, wurde eine verstärkte Zusammenarbeit mit südamerikanischen Ländern etabliert. Außerdem hat das BKA seine Kapazitäten im Bereich digitaler Finanzermittlungen erheblich erweitert, um auch die Geldströme dieser kriminellen Organisationen effektiver nachverfolgen zu können. Dies ist besonders wichtig, da Geldwäsche häufig eine zentrale Rolle im erfolgreich operierenden kriminellen Netzwerk spielt.

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