Rheinland-Pfalz

Rückhalt für Kliniken: Rheinland-Pfalz fordert mehr Unterstützung vom Land

Fast zwei Drittel der Kliniken in Rheinland-Pfalz erwarten 2024 Verluste aufgrund steigender Kosten und rückläufiger Belegungszahlen, weshalb die Krankenhausgesellschaft mehr Unterstützung vom Land fordert, um die medizinische Versorgung sicherzustellen.

In einem alarmierenden Signal für die Gesundheitsversorgung in Rheinland-Pfalz zeigt sich die angespannte finanzielle Situation vieler Kliniken. Die Krankenhausgesellschaft des Landes warnt eindringlich vor gravierenden Verlusten, die nahezu zwei Drittel der Krankenhäuser im kommenden Jahr erwarten. Insbesondere in einer Zeit, in der die Kosten für Personal und Sachleistungen drastisch gestiegen sind, sind die Klinikbetreiber besorgt, dass ihre Erlöse nicht mehr ausreichen werden, um die laufenden Ausgaben zu decken.

Der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft, Andreas Wermter, hat hierzu klare Worte gefunden. Er betont, dass viele Häuser vor allem in der stationären Versorgung große Herausforderungen bewältigen müssen. Zu den Schwierigkeiten, die Kliniken belasten, zählt nicht nur die Überlastung der medizinischen Einrichtungen, sondern auch der Trend hin zur ambulanten Versorgung, der seit 2019 zu Rückgängen bei den Belegungszahlen geführt hat. Wermter weist darauf hin, dass die Preise für medizinische Leistungen in Deutschland gedeckelt sind, während die Kosten für die Bereitstellung dieser Leistungen in den letzten Jahren erheblich gestiegen sind. Dies steht im klaren Gegensatz zur Flexibilität, die etwa in der Automobilindustrie herrscht.

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Finanzierungsnotwendigkeiten und den Druck auf die Politik

Die Diskussion um die Finanzierung von Krankenhäusern wird intensiver. Wermter fordert von der Bundespolitik eine substanzielle Erhöhung der sogenannten Landesbasisfallwerte, die rückwirkend ab 2022 gelten soll. Diese Werte sind entscheidend für die Preisgestaltung von Krankenhausleistungen. Er betont, dass eine im Rahmen der Krankenhausreform angedachte Erhöhung letztendlich zu spät komme und die dramatisch gestiegenen Kosten der letzten Jahre nicht ausgleichen könne. Ein Vorschaltgesetz zur Reform erscheint notwendig, um die Situation zu verbessern. Hier hofft Wermter auch auf den neuen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer (SPD), mehr Druck auf den Bund auszuüben.

Trotz der Herausforderungen auf der Bundesschiene sieht Wermter auch Ansätze auf Landesebene, bei der Finanzierung notwendiger Investitionen. Wie er betont, erhebt das Land nach wie vor eine Eigenbeteiligung von mindestens zehn Prozent der jeweiligen Kliniken an den Fördermitteln. Für viele Einrichtungen ist es aufgrund ihrer angespannten finanzielle Situation unmöglich, diese Eigenbeteiligung aufzubringen, was zu einem erheblichen Investitionsstau führt.

Die Realität für die Kliniken in Rheinland-Pfalz

Die finanziellen Schwierigkeiten sind nicht nur eine Herausforderung für die Klinikleiter, sie haben auch weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung in der Region. Wermter konkretisiert, dass es nicht nur die großen Universitätskliniken in Mainz betrifft, sondern auch die kleineren Einrichtungen, die um ihre Existenz kämpfen. Die Tatsache, dass nahezu zwei Drittel der Kliniken in Rheinland-Pfalz mit einem Fehlbetrag rechnen, wirft ein beunruhigendes Licht auf die Zukunft der Krankenhauslandschaft.

Die Krankenhausgesellschaft appelliert an die politische Ebene, die notwendigen Unterstützungssysteme zu schaffen, um die notwendigen Kredite abzusichern. Der Vorschlag, dies durch die Landesbank zu ermöglichen, könnte eine Lösung bieten, um die finanziellen Wunden der Kliniken zu lindern. Diese Unterstützung ist notwendig, um die Versorgungssicherheit in der Region weiterhin gewährleisten zu können.

Angesichts dieser prekären Situation liegt die Verantwortung nicht nur bei den Kliniken, sondern auch bei der Politik, die geeigneten Rahmenbedingungen zu schaffen. Der Druck auf die Entscheidungsträger, sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene, wächst, um die Herausforderungen der Gesundheitsversorgung nachhaltig zu meistern.

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