Bremen

75 Jahre Bridge-Club Bremen-Nord: Ein Spiel für alle Generationen

Der Bridge-Club Bremen-Nord feiert sein 75-jähriges Bestehen, nachdem er 1949 unter der Leitung von Edgar von Spiegel gegründet wurde und sich heute montags im Lesumer Hof trifft, um das strategische Kartenspiel weiterhin zu fördern und die Gemeinschaft zu stärken.

Der Bridge-Club Bremen-Nord feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Diese bemerkenswerte Zeitspanne lässt erkennen, wie viel Engagement und Begeisterung in der Gemeinschaft des Clubs stecken. Gegründet im Jahr 1949 von Edgar von Spiegel, einem Militärattaché, hat sich der Club von bescheidenen Anfängen in Bremen-Mitte zu einem der bedeutendsten Bridge-Clubs Deutschlands entwickelt, der zeitweise sogar über 367 Mitglieder zählte. Dieses Jubiläum steht nicht nur für die lange Tradition des Vereins, sondern ist auch ein Zeichen für die anhaltende Begeisterung für das Spiel.

In den Anfangsjahren von Bremen-Nord war der Club noch unter dem Namen Bridge-Spielkreis bekannt. Mit der Zeit wurde das Interesse am Bridge-Spiel immer größer, was zu einem Zuwachs der Mitglieder führte. Unter der langjährigen Leitung von Ingeborg Fehse, die über 30 Jahre die Geschicke des Clubs lenkte, musste der Club aufgrund des Platzmangels häufig die Spiellokationen wechseln, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.

Die Entwicklung des Clubs

Die Gründung des Bridge-Clubs Bremen-Nord war eine Reaktion auf den wachsenden Bedarf an Gemeinschaft und Spiel nach dem Zweiten Weltkrieg. In den Jahren nach seiner Gründung erlebte der Club eine Blütezeit, in der die Mitgliederzahl stetig anstieg. Erinnerungen an gesellige Nachmittage in verschiedensten Räumlichkeiten, von den Anfängen im Vereinshaus des Vegesacker Ruderclubs bis zu den fröhlichen Turnieren in der Strandlust, bleiben für viele Mitglieder unvergessen. Im Jahr 2021 fand man schließlich einen neuen Treffpunkt im Lesumer Hof, wo sich die Spieler regelmäßig montags versammeln.

Bei der Diskussion über die Herausforderungen und Freuden des Bridge-Spiels kommt unweigerlich das Thema der Komplexität zur Sprache. Waltraud Hahnfeld, eine der Vorstandsmitglieder, erinnert sich an ihr erstes Schnuppertraining, das sie und ihren Mann regelrecht überwältigte: „Der Saal in der Strandlust war brechend voll.“ Trotz anfänglicher Schwierigkeiten und Frustrationen beim Erlernen der Regeln überzeugte sie der Ehrgeiz, und sie begann, sich intensiv mit der Materie zu beschäftigen.

Bridge: Ein Spiel für alle Altersgruppen

Das Besondere an Bridge ist, dass es nicht vom Zufall abhängt, sondern von strategischem Denken und Teamarbeit. Diese Fähigkeit, die eigene Strategie mit einem Partner abzustimmen, macht das Spiel so faszinierend. Béla Raasch, Sportwart des Clubs und früherer Weltmeister, erklärt: „Am Ende eines Turniers hat jeder Spieler das gleiche Blatt, sodass Können und Taktik entscheidend sind.“ Diese Tatsache zeigt nicht nur, dass der kognitive Aufwand beim Spielen sehr hoch ist, sondern auch, dass es eine sehr soziale Sportart ist, bei der man mit anderen in Kontakt kommt.

Der Bridge-Club Bremen-Nord besteht heute aus 52 Mitgliedern, deren Altersdurchschnitt bei 70 Jahren liegt. Trotz des Rückgangs in der Mitgliederzahl im Vergleich zu den vergangenen Jahrzehnten bleibt der Club eine Oase für Liebhaber des strategischen Spiels. Die Klubmitglieder, aus unterschiedlichen Altersgruppen, finden hier nicht nur ein herzliches Miteinander, sondern auch die Möglichkeit, sich mental weiterzuentwickeln. „Bridge hält die grauen Zellen auf Trab“, meint eine der Spielerinnen mit Überzeugung.

Bridge wird nicht nur in Bremen, sondern international gespielt. Es gibt sogar Länder, wo das Spielen von Bridge als Unterrichtsfach angeboten wird. Dies unterstreicht die kulturelle Relevanz, die das Spiel über die Jahrhunderte gewonnen hat. In Zeiten von Online-Spielen und digitalen Ablenkungen ist es umso wichtiger, die sozialen Aspekte von Spielen wie Bridge zu betonen. Es schafft nicht nur Beziehungen, sondern fördert auch das strategische Denken und die Kommunikationsfähigkeiten unter den Spielern.

Für alle Interessierten, die den Einstieg in die faszinierende Welt des Bridge wagen möchten, bietet der Club regelmäßig Schnupperkurse an. Christa Kalisch, die aktuelle Vorsitzende, ermutigt neue Mitglieder, den Club zu besuchen und teilzunehmen. „Es gibt immer Platz für neue Gesichter und Spieler, die mit uns die Leidenschaft für Bridge teilen möchten“, sagt sie und lädt ein, sich bei ihr zu melden, um die ersten Schritte in dieser spannenden Gemeinschaft zu wagen.

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