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Siegen: Messerangriff im Bus – Aufruf zu mehr Sicherheit bei Festen

Bei einem brutalen Messerangriff in einem Bus in Siegen verletzte eine 32-jährige deutsche Frau am Freitagabend mindestens sechs Fahrgäste, darunter drei schwer, was eine neue Debatte über Sicherheitsmaßnahmen und den Umgang mit psychischen Erkrankungen auslöste.

In Siegen hat ein besorgniserregender Vorfall stattgefunden, bei dem eine 32-jährige Frau im Bus mit einem Messer auf Fahrgäste einstach. Der Angriff ereignete sich am Freitagabend, gegen 19:40 Uhr, während der Bus auf dem Weg zu einem Stadtfest war und über 40 Passagiere beförderte. Mindestens drei Personen erlitten lebensgefährliche Verletzungen, während die Frau, die bereits polizeibekannt ist, vor Ort von der Polizei festgenommen wurde. Erste Berichte deuten darauf hin, dass es Anzeichen für eine psychische Erkrankung bei der Tatverdächtigen gibt.

Der Angriff versetzt viele in Angst und Erinnerungen an den kürzlichen Anschlag in Solingen. Dort verlor vor einer Woche ein Mann in einem ähnlichen Vorfall, den er auf einem Stadtfest beging, drei Menschenleben und verletzte acht weitere schwer. Der mutmaßliche Täter in Solingen wird unter anderem wegen Mordes und der Verdachts auf Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat verfolgt.

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Reaktionen und Sicherheitsmaßnahmen

In Reaktion auf das Geschehene forderte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul mehr Sicherheitsvorkehrungen bei derartigen Veranstaltungen. „Ich lasse gerade prüfen, ob es rechtlich möglich ist, aufgrund der bestehenden Rechtslage bei großen Festen auch Taschenkontrollen durchzuführen“, erklärte Reul in einer Pressekonferenz. Er plädierte dafür, die Vorfälle nicht zu vergleichen, da die Taten unterschiedliche Hintergründe hätten.

Die Behörden zeigen sich besorgt über die Zunahme von Messerangriffen in Deutschland. Laut Polizeistatistik gab es 2023 bereits 8.951 Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung mit Messern – ein Anstieg um nahezu 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Bundesregierung reagiert auf diese alarmierenden Zahlen mit der Überlegung, das Waffenrecht zu verschärfen. Dazu zählt ein generelles Messerverbot in öffentlichen Verkehrsmitteln und auf großen Veranstaltungen. Springmesser sollen ebenfalls strenger reguliert werden, wobei es Ausnahmen für spezielle Gruppen, wie Jäger, geben könnte.

Im weiteren Verlauf des Wochenendes wurde die Tat von den Verkehrsbetrieben Westfalen-Süd besprochen, die den Busfahrer lobten. Er hatte umgehend reagiert, den Bus zum Stehen gebracht und die Türen geöffnet, was den Passagieren eine schnelle Flucht ermöglichte und möglicherweise Schlimmeres verhinderte. Unter den Fahrgästen befanden sich auch Kinder und Jugendliche.

Der Vorfall in Siegen steht im Kontext weiterer Messerangriffe in Nordrhein-Westfalen, darunter ein Streit in Gelsenkirchen, bei dem ein Mann verletzt wurde, sowie ein schwerer Vorfall in Wuppertal. Zudem haben in Berlin binnen weniger Tage zwei Frauen durch Messerangriffe ihr Leben verloren. Diese Gewaltwelle löst zahlreiche Diskussionen über die Sicherheitslage im Land aus, besonders im Hinblick auf öffentliche Veranstaltungen und Freiräume.

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