US-Wahlen

Harris und Walz geben erstes Kampagneninterview.

Vice-President Kamala Harris und Gouverneur Tim Walz stellen sich nach langer Kritik ihrer ersten gemeinsamen CNN-Interviewrunde in Georgia – kann das Duo die skeptischen Wähler überzeugen?

Vizepräsidentin Kamala Harris und Governor Tim Walz aus Minnesota, das demokratische Ticket für die US-Präsidentschaft, haben sich zu ihrem ersten gemeinsamen Interview bereiterklärt. Die beiden Politiker werden in Georgia mit CNN zusammensitzen, und das Interview wird am Donnerstag um 21:00 EDT (02:00 BST) ausgestrahlt. Es ist das erste ausführliche Gespräch mit einem Reporter, seit Präsident Joe Biden aus dem Rennen ausgestiegen ist und Harris vor über fünf Wochen als seine Nachfolgerin unterstützt hat.

Seit Harris an die Spitze des Tickets gerückt ist, haben die Republikaner sie dafür kritisiert, dass sie die Presse zu meiden scheint und den Wählern im Unklaren über ihre Pläne lässt. Das Interview ist daher ein wichtiger Test für Harris und Walz als Running Mates und eine Gelegenheit, diese Kritik zu entkräften. Es erfüllt auch ein Versprechen der Vizepräsidentin, vor Monatsende ein solches Treffen zu planen.

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Hoher Druck und erste Eindrücke

Das Interview folgt auf ihre hochkarätigen Reden auf dem glamourösen Demokratischen Nationalkonvent in Chicago – einer glänzend produzierten und gut geskripteten Parteifeier. Im Anschluss an das Interview wird Harris eine Bustour durch den umkämpften Staat Georgia starten. Für die Wähler im ganzen Land ist dies eine der wenigen Gelegenheiten, mehr über die politischen Positionen der Harris-Walz-Kampagne vor dem Wahltag zu erfahren, der in nur 70 Tagen stattfindet. Mitglieder der Medien und Republikaner haben sich lauter darüber beschwert, dass es bisher nur wenige konkrete politische Positionen oder Interviews während Harris‘ bisher außergewöhnlichem Wahlkampf gegeben hat.

Donald Trump, der bei einer kürzlichen Pressekonferenz in Mar-a-Lago sprach, sagte, dass Harris „kein Interview führen könne“, weil sie „kaum kompetent“ sei. Auch der republikanische Senator aus Ohio, JD Vance, hat Harris und die Medien für ihre Pressevermeidung kritisiert und nannte es „beschämend“, dass Harris „keine einzige echte Frage von einem Reporter“ beantwortet habe. Vance hat zudem häufig betont, dass sowohl er als auch Trump mehrere Interviews und Pressekonferenzen abgehalten haben und dabei oft „feindliche Fragen“ der Presse beantwortet haben.

Vergangene Presseengagements und aktuelle Umfragen

Harris, deren Kampagne bisher weitgehend auf „guten Vibes“ basiert, konnte einige der Patzer und Fehler vermeiden, die das republikanische Ticket vor der Presse erlitten hat. Dies könnte bewusst geschehen sein, da Harris in den ersten beiden Jahren ihrer Vizepräsidentschaft einige schlechte Erfahrungen mit der Presse gemacht hat. Ein besonders misslungenes Interview im Jahr 2021 mit NBC’s Lester Holt über Immigration und die US-südliche Grenze schien zu einer Einschränkung ihrer Presseengagements geführt zu haben.

Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen dieses Interview auf Harris‘ Kampagne haben wird. Mehrere nationale Meinungsumfragen zeigen jedoch, dass sie vor Trump liegt. Eine letzte Woche veröffentlichte Umfrage der Farleigh Dickinson University suggeriert, dass Harris Trump landesweit mit sieben Punkten Vorsprung schlägt, und zwar 50 Prozent zu 43 Prozent. Dies ist eine deutliche Umkehrung des Schicksals für die Demokraten, die begannen, in mehreren Rennen hinter die Republikaner zurückzufallen, als Biden der Kandidat war. Umfragen zeigten oft, dass der Präsident hinter seinem Vorgänger lag.

Wie dieses Interview ihre Position weiter beeinflusst, bleibt abzuwarten, aber es ist klar, dass Harris und Walz bereit sind, sich den Herausforderungen zu stellen und ihre Kampagne einen Schritt weiter zu bringen.

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