Koblenz

Rettung für Galloway-Rinder: Dank Spenden bleibt Herde in Nastätten

"Die 42 Galloway-Rinder aus Nastätten, die zuvor wegen Vernachlässigung des Landwirts in Not waren, wurden durch eine erfolgreiche Spendenaktion gerettet und finden nun ein neues Zuhause auf einem Gnadenhof, wo sie bis zu ihrem natürlichen Lebensende gut versorgt werden."

Die ergreifende Geschichte der Galloway-Rinder aus Nastätten nimmt eine erfreuliche Wende. Über 40 der Tiere, die aufgrund von Vernachlässigung einem Landwirt weggenommen wurden, konnten dank einer Spendenaktion gerettet werden und finden nun ein neues Zuhause auf einem Gnadenhof. Dies ist ein bedeutender Schritt für den Tierschutz und zeigt, wie Gemeinschaftsaktionen einen positiven Einfluss haben können.

Insgesamt wurde eine erstaunliche Summe von über 16.000 Euro gesammelt, um den Tieren ein dauerhaftes Leben auf dem Gnadenhof zu ermöglichen. Das Geld kam von der Initiative „Tier-Herz Endlichhofen“, die einen Aufruf zur Unterstützung gemacht hatte. Der bisherige Eigentümer der Rinder konnte aufgrund familiärer Schwierigkeiten nicht mehr für sie sorgen, was schließlich zu der kritischen Situation führte, dass die Tiere in unmittelbare Gefahr gerieten, geschlachtet zu werden.

Hintergrund der Rettungsaktion

Die Missstände mit den Galloway-Rindern sind kein Einzelfall, sondern eine bedenkliche Entwicklung, die in den letzten zwei Jahren immer wieder Schlagzeilen gemacht hat. Anwohner berichteten, dass die Rinder regelmäßig ausbrachen und nicht ausreichend betreut wurden. Zuletzt grasten sie ungehindert auf dem Rollfeld des Aero-Clubs in Nastätten, was die Flugoperationen zusätzlich belastete. Der Aero-Club setzte die Polizei in Kenntnis, woraufhin das Kreisveterinäramt eingriff und erste Hilfe bot.

Nach einer Reihe von Kontrollen und aufgrund von gesetzlichen Auflagen musste der Landwirt schließlich seine Rinder abgeben. Dr. Thorsten Zellmann, ein Fachmann des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau, erklärte, dass der Eigentümer wahrscheinlich mit einem lebenslangen Haltungs- und Betreuungsverbot rechnen muss, was die Tragweite der Situation verdeutlicht.

Der menschliche Aspekt

Interessant ist jedoch, dass viele in der Region die Situation des Landwirts mit Mitgefühl betrachten. Abermals bestätigte Zellmann, dass der Mann nicht als Tierquäler zu beurteilen sei, sondern vielmehr unter enormen familiären Belastungen litt. Die Überforderung und der schleichende Prozess der Vernachlässigung haben ihn schließlich in eine ausweglose Lage gebracht. Die Rinder, die er bislang sorgsam betreut hatte, gerieten ihm aus der Hand.

Es wird berichtet, dass der Landwirt durchaus die Möglichkeit hatte, die Rinder als Schlachtvieh zu verkaufen, jedoch davon absah. Diese Entscheidung spricht für einen gewissen Respekt gegenüber den Tieren, obwohl die Umstände letztlich zu ihrer Misshandlung führten. Laut Zellmann sei es nicht unüblich, dass aus Unkenntnis oder Überforderung die Anzahl der Tiere aus dem Ruder lief, was die Probleme weiter verschärfte.

Nachdem die Rinder in einer Übergangsstation untergebracht werden konnten, entwickelte sich die Idee eines Gnadenhofs. Auf dem Hof von Zellmann, wo die Tiere zunächst eine sichere Unterkunft fanden, soll den Rindern bis zu ihrem natürlichen Lebensende ein gutes Leben ermöglicht werden.

Die Spendenaktion erwies sich als überaus erfolgreich, und mittlerweile wurden alle Rinder aufgepäppelt. Alle 42 Tiere sind wohlauf und zeigen keine gesundheitlichen Probleme – eine ermutigende Nachricht nach den widrigen Umständen. Sogar drei neue Kälbchen konnten zur Welt gebracht werden, was den Bestand auf nahezu 50 Tiere erhöht.

Thorsten Zellmann wird sich weiterhin um die Fixkosten des Gnadenhofs kümmern. Ein neuer Verein, der eigens zu diesem Zweck gegründet wurde, soll die Patronschaft für die Rinder übernehmen und durch kleine monatliche Beiträge helfen, die laufenden Ausgaben zu decken. Die ersten Rückmeldungen zeigen, dass bereits zahlreiche Anträge auf Patenschaften eingegangen sind, jedoch bleibt abzuwarten, ob dies ausreicht, um die langfristigen Kosten zu sichern.

Zu der positiven Wende gehört auch, dass der frühere Eigentümer der Rinder seine Verantwortung erkennt und bereit ist, beim Gnadenhof mitzuhelfen. Dr. Zellmann und er haben sich darauf geeinigt, dass der ehemalige Besitzer aktiv am Überleben der Tiere mitwirkt, was für alle Beteiligten eine ermutigende Entwicklung darstellt. “Nicht nur Tiere brauchen manchmal Hilfe, und jeder verdient eine zweite Chance im Leben“, beschreibt Zellmann die Situation, die nicht nur die Rinder, sondern auch den Menschen in ein neues Licht rückt.

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