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Paris: Vorbildliche Schritte zur Inklusion bei den Paralympics

Der Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees, Andrew Parsons, lobte die Inklusions- und Zugänglichkeitsmaßnahmen in Paris, die die Stadt gut auf die bevorstehenden Paralympics vorbereiten, die nach den Olympischen Spielen stattfinden werden.

Paris hat sich in der Vorbereitungsphase für die Paralympischen Spiele 2024 als äußerst bereit und engagiert präsentiert. Andrew Parsons, der Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), äußerte sich positiv über den Fortschritt, den die Stadt in den letzten Jahren gemacht hat. «Die Stadt ist bereit», bekräftigte Parsons und verwies darauf, wie viel sich seit der Vergabe der Spiele an Paris verändert hat. Inklusion und Barrierefreiheit hätten nach seiner Einschätzung einen neuen Stellenwert erhalten, der auch den Sportstätten zugutekomme.

Besonders interessant in der Vorbereitung ist der Umbau der Sportstätten. Édouard Donnelly, Mitglied des Organisationskomitees, stellte in einem Interview die sorgfältige Planung der Umgestaltungen heraus. «Wir hatten ausreichend Zeit, alles behindertengerecht zu gestalten», erklärte er. Ein Beispiel ist das Stadion am Eiffelturm, wo der Sand für Beachvolleyball ersetzt wurde, um Platz für Blindenfußball zu schaffen. Hierbei wurde der Sandbelag belassen und die spezielle Spielfläche darüber platziert.

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Fortschritte im Bereich Inklusion

Den Veranstaltern gelang es, durch kluge Planung auch Zeit zu gewinnen. So blieb der Grand Palais, der während der Olympischen Spiele als Austragungsort für Fechten und Taekwondo diente, unverändert und wird auch für die Paralympics die ersten Taekwondo-Wettkämpfe ausrichten. Später wird dort die paralympische Fechtbahn eingerichtet. Ein weiteres bemerkenswertes Element ist die neu eingeführte Para-Radsportstrecke in Clichy-sous-Bois, die den Sportlern eine außergewöhnliche Möglichkeit bieten wird, sich in der Stadt zu präsentieren.

Die finanziellen Mittel, die zur Unterstützung der Inklusion bereitgestellt werden, sind ebenfalls beachtenswert. Laut Parsons wurden landesweit 1,5 Milliarden Euro investiert, um Projekte zur Barrierefreiheit zu unterstützen. Paris selbst steuerte 125 Millionen Euro zu diesen Bemühungen bei, um die Stadt für alle zugänglicher zu gestalten.

Ein bedeutender Teil der Vorbereitungen ist ebenfalls das Transportwesen. Die Veranstalter haben dafür gesorgt, dass 1.000 Taxis behindertengerecht umgebaut wurden. Darüber hinaus wurden mehr als 200 Busse angepasst, die in der Lage sind, jeweils bis zu sechs Rollstühle zu befördern. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Mobilität der Athleten und Besucher während der Paralympics zu gewährleisten.

Parsons, selbst aus Brasilien stammend, scheint von den Fortschritten und der Planung in Paris beeindruckt zu sein. Seine positive Rückmeldung könnte auch andere Städte ermutigen, ähnliche Anstrengungen in Bezug auf Inklusion und Barrierefreiheit zu unternehmen, insbesondere im Kontext internationaler Sportveranstaltungen.

Ein Blick auf die Olympischen und Paralympischen Spiele

Insgesamt zeigt sich, dass Paris nicht nur bei den Olympischen Spielen, sondern auch bei den bevorstehenden Paralympics eine klare Vision verfolgt. Die Stadt hat unbestritten viel geleistet, um sicherzustellen, dass die Spiele für alle zugänglich sind und in einer Atmosphäre der Inklusion stattfinden. Die Vorbereitungen spiegeln das Engagement der französischen Regierung und der Stadtverwaltung wider, und es bleibt abzuwarten, wie die Athleten bei den Paralympischen Spielen darauf reagieren werden.

Die Entwicklungen in Paris und die Vorbereitungen für die Paralympischen Spiele stehen im Kontext eines breiteren politischen und gesellschaftlichen Wandels, der sich in den letzten Jahren vollzogen hat. Inklusion und Barrierefreiheit sind nicht nur zentrale Anliegen der Paralympics, sondern spiegeln auch einen Wandel in den sozialen Einstellungen gegenüber Menschen mit Behinderungen wider. Die französische Regierung hat begonnen, diese Prinzipien in der breiten Öffentlichkeit zu verankern, was zu einem stärkeren Bewusstsein für die Notwendigkeiten und Rechte von Menschen mit Behinderungen geführt hat.

Ein Beispiel dafür ist die neu verabschiedete Gesetzgebung zur Förderung der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und im Verkehrssystem. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben zu verbessern. Die Investitionen von 1,5 Milliarden Euro auf nationaler Ebene sind Teil eines umfangreichen Plans, der die Lebensqualität für diese Gruppe erhöhen soll. Es wird auch ein Fokus auf die Schulbildung gelegt, um sicherzustellen, dass Kinder mit Behinderungen gleiche Chancen im Bildungssystem erhalten.

Statistische Einblicke in die Barrierefreiheit

Die Fortschritte in der Barrierefreiheit lassen sich auch an Zahlen ablesen. Laut einer Studie des Instituts für Statistik und Wirtschaftsforschung (INSEE) sind bereits 45% der öffentlichen Gebäude in Paris an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen angepasst. Dies stellt einen Anstieg um 10% im Vergleich zu den letzten fünf Jahren dar. Auch die Zahl der behindertengerechten Verkehrsmittel hat sich erheblich erhöht: Bis 2023 sollen weitere 500 Busse und U-Bahn-Wagen mit Rampen und anderen barrierefreien Zugängen ausgestattet sein.

Diese Statistiken belegen, dass Paris ernsthafte Anstrengungen unternimmt, um eine integrative Umgebung zu schaffen, was die Stadt für die Paralympics besonders prädestiniert. Diese Entwicklungen sind nicht nur wichtig für die bevorstehenden Spiele, sondern auch für die langfristige Integration von Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft. Der Fokus auf inklusive Infrastruktur unterstützt auch die Vision, Paris zu einer der barrierefreisten Städte der Welt zu machen.

Lebt in Bremen und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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