Uelzen

„Neuer Extraktionsturm in Uelzen: Zukunft für die Zuckerproduktion“

Nordzucker AG hat am 27. August 2024 in Uelzen den neuen, 20 Millionen Euro teuren Extraktionsturm feierlich eingeweiht, der einen entscheidenden Beitrag zur Effizienzsteigerung und Dekarbonisierung der Zuckerproduktion während der bevorstehenden Rübenkampagne 2024/2025 leisten wird.

Das Werk der Nordzucker AG in Uelzen hat ein bedeutendes Bauprojekt erfolgreich zum Abschluss gebracht: Der neue Extraktionsturm wurde rechtzeitig zur diesjährigen Rübenkampagne fertiggestellt. Mit einem Investitionsvolumen von 20 Millionen Euro stellt dieses neuartige Bauwerk eine entscheidende Entwicklung für die Zuckerproduktion dar. Besonders beeindruckend ist die Größe des Turmes, der über 40 Meter hoch und 12 Meter im Durchmesser ist, was ihn zu einem markanten Bestandteil der Zuckerfabrik macht.

Die neuen Möglichkeiten, die dieser Turm bietet, sind enorm. Die Rüben werden darin nicht nur effizienter verarbeitet, sondern auch die Zeit, die sie im Turm verbringen, hat sich von 75 auf 160 Minuten verlängert. Dies führt dazu, dass täglich 11.200 Tonnen Rübenschnitzel verarbeitet werden können – ein deutlicher Anstieg, der die Produktionskapazität erhöhen soll. Alexander Godow, Vorstand für Produktion und Technik bei Nordzucker, hebt die Bedeutung dieser Optimierung hervor: „Uelzen wird seine Zuckerausbeute verbessern und wir werden zuverlässiger arbeiten.“

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Wichtigkeit der neuen Infrastruktur

Runi Egholm, der Werkleiter in Uelzen, beschreibt den neuen Turm als eine „Investition in die Zukunft“. In den letzten Monaten wurde viel Aufwand in den Bau des Turmes gesteckt, der nicht nur die Effizienz der Zuckerproduktion steigert, sondern auch zur langfristigen Stabilität der gesamten Produktionskette beiträgt. Der Bau des Turmes war nicht von Beginn an sicher. Unter dem vorherigen Werkleiter wurden bereits 2014 erste Überlegungen angestellt, die letztendlich in der Genehmigung des Projektes im März 2023 mündeten.

Die Nordzucker AG plant mit diesem Projekt, den CO2-Ausstoß signifikant zu verringern. Dies ist besonders wichtig in Zeiten, in denen Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der Industrie immer mehr an Bedeutung gewinnen. Durch die Verbesserung der Produktionsmethoden soll Uelzen eine Vorreiterrolle in der Zuckerindustrie einnehmen.

Während der Kampagne 2024/2025, die in der kommenden Woche beginnt und voraussichtlich 160 Verarbeitungstage umfasst, wird der neue Turm unentbehrlich sein. Dies ist nicht nur wegen der Menge an Rüben, die verarbeitet wird, von Bedeutung, sondern auch für die gesamte Branche, die auf eine stabile Zuckerproduktion angewiesen ist.

Reaktionen vor Ort

Die Fertigstellung wurde von verschiedenen lokalen Persönlichkeiten, darunter Landrat Dr. Heiko Blume und Bürgermeister Jürgen Markwardt, gefeiert. Beide betonten die Wichtigkeit des Standortes Uelzen und die Rolle, die das Zuckerwerk in der Region spielt. Dr. Blume beschreibt den Turm als ein „Bekenntnis zum Standort“ und bezeichnete die Investition als großen Erfolg. Markwardt äußerte sich zu der Bedeutung des Werkes in der über 140-jährigen Geschichte und wies darauf hin, dass der Rübengeruch, der während der Kampagne über der Stadt schwebt, ein Teil ihres Charakters sei.

In Anbetracht der rund 1000 Lkw, die täglich für die Zuckerproduktion benötigt werden, machte der Bürgermeister einen ironischen Vorschlag, das neue Gebäude auch für Brauvorgänge während der kampagnenfreien Zeit zu nutzen. Dies sorgte für Heiterkeit, doch die Realität bleibt, dass Nordzucker sich auf die Zuckerproduktion konzentrieren wird.

Diese Entwicklungen im Werk Uelzen verdeutlichen den fortschreitenden Wandel in der Zuckerindustrie, während Unternehmen bemüht sind, ihre Produktionsprozesse zu modernisieren und ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Nach den Worten von Egholm, ist es die kontinuierliche Innovation, die Unternehmen wie Nordzucker auf einen richtigen Kurs zur Erreichung ihrer langfristigen Ziele bringt.

Zukunftsausblick für die Zuckerproduktion

Mit der neuen Infrastruktur in Uelzen setzt Nordzucker nicht nur Standards in der Zuckerproduktion, sondern trägt auch aktiv zu umweltbewussten Praktiken in der Industrie bei. Die Fertigstellung dieses Extraktionsturms ist nicht nur ein lokal bedeutsames Ereignis, sondern hat auch das Potenzial, eine trendsetzende Entwicklung in der gesamten Branche einzuleiten. Es bleibt abzuwarten, wie diese Neuerungen die zukünftige Produktion und die Marktbedingungen beeinflussen werden.

Die Bedeutung der Zuckerproduktion für die Region

Die Zuckerproduktion ist ein erheblicher Wirtschaftsfaktor in Uelzen und hat eine lange Tradition in der Region. Das Zuckerwerk der Nordzucker AG ist einer der größten Arbeitgeber vor Ort und trägt maßgeblich zur wirtschaftlichen Stabilität der Stadt bei. Laut einer Studie des Deutschen Bauernverbandes sind die Zuckerrübenproduzenten in Niedersachsen auf eine gut funktionierende Zuckerindustrie angewiesen, um ihre Erträge zu sichern. Diese Industrie sorgt nicht nur für lokale Beschäftigung, sondern ist auch ein wichtiger Teil der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette. Ertragssteigerungen in der Zuckerproduktion haben direkt positive Effekte auf die gesamte Region.

Durch die Investition in den neuen Extraktionsturm wird die Effizienz des Werkes erhöht, und es wird erwartet, dass die wettbewerbsfähigen Preise für Zuckerproduktion langfristig gesichert bleiben. Der Standort Uelzen profitiert damit nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich, da Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden können.

Innovation und Nachhaltigkeit in der Zuckerproduktion

Die Nordzucker AG hat sich in den letzten Jahren zunehmend auf Innovationen und Nachhaltigkeit fokussiert. Mit der Einführung des neuen Extraktionsturms setzt das Unternehmen auf modernste Techniken zur Verbesserung der Zuckerausbeute bei gleichzeitiger Senkung des CO2-Ausstoßes. Die überarbeiteten Verfahren im neuen Turm sollen helfen, die Umweltauswirkungen der Zuckerproduktion zu reduzieren und die Ressourcennutzung zu optimieren. Der Trend zur nachhaltigen Produktion spielt eine entscheidende Rolle in der Unternehmensstrategie.

Zudem hat Nordzucker in den letzten Jahren Initiativen gestartet, um den Wasserverbrauch während der Produktion zu reduzieren. Gemäß einer Pressemitteilung des Unternehmens hat man es sich zum Ziel gesetzt, den Wasserverbrauch bis 2030 um 30 Prozent im Vergleich zu 2019 zu senken. Diese Maßnahmen sind ein Schritt in Richtung einem verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und einem positiven Beitrag zum Klimaschutz.

Wirtschaftliche Aussichten und Herausforderungen

Die Zuckerindustrie steht gegenwärtig vor zahlreichen Herausforderungen, darunter der Anstieg der Rohstoffpreise und die steigende Konkurrenz durch Alternativen wie Stevia oder künstliche Süßstoffe. Dies erfordert von Unternehmen wie der Nordzucker AG eine Anpassung ihrer Geschäftsmodelle und eine kontinuierliche Innovationsbereitschaft. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Anpassung ist die Integration nachhaltiger Praktiken, um sowohl die Produktionskosten zu optimieren als auch den steigenden Ansprüchen der Verbraucher an Umweltfreundlichkeit gerecht zu werden.

Eine aktuelle Marktanalyse zeigt, dass die Nachfrage nach Zucker aufgrund wachsender Gesundheitsbedenken zwar zurückgeht, jedoch die Nachfrage nach qualitativ hochwertigem, nachhaltig produziertem Zucker stabil bleibt. Laut einer Studie von Statista wird der globale Zuckermarkt bis 2025 voraussichtlich einen Wert von über 130 Milliarden Euro erreichen, was Chancen für Unternehmen wie die Nordzucker AG bietet, die ihre Produktionsmethoden modernisieren und diversifizieren.

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