Vulkaneifel

Gemeinsam für vermisste Hunde: Saving Paws hilft in der Eifel

Hunde suchen in der Eifel unter der Leitung von Carina Niesen vermisste Artgenossen auf, wie jüngst den 15-jährigen Rüden Jack, der trotz Unterstützung von „Saving Paws“ und Drohnenhilfe leider nicht gerettet werden konnte; die ehrenamtliche Suchhilfe soll nicht nur emotionalen Schmerz lindern, sondern auch das Bewusstsein für den Einsatz von GPS-Trackern erhöhen, um vermisste Tiere schneller zu finden.

Im Herzen der Eifel hat sich ein bemerkenswerter Dienst etabliert, der Hundebesitzern in Notlagen zur Seite steht. Carina Niesen, eine Eventmanagerin aus Birresborn bei Gerolstein, hat vor über zehn Jahren „Saving Paws – Hundesuchhilfe für die Vulkaneifel, Südeifel und Umgebung“ ins Leben gerufen. Dieser gemeinnützige Verein bietet eine lebensrettende Hotline für besorgte Hundebesitzer, wenn ihre vierbeinigen Freunde vermisst werden. Zuletzt wurden die Teams in Frauenkron, einer Gemeinde in Dahlem, aktiv, wo ein 15 Jahre alter Rüde namens Jack auf Abwegen war.

Jack’s Besitzer hatte nach einem erfolglosen Tag voller Suche und Rufversuche die Hilfe von „Saving Paws“ in Anspruch genommen. Angesichts der hohen Temperaturen überlegte Niesen, ob sie die Suche angehen könnte, da die Sicherheit der Hunde an erster Stelle steht. Sie entschloss sich jedoch, ihrem Motto treu zu bleiben, niemals ein Hilferuf abzulehnen.

Inzidenztracker

Der Einsatz von Special Teameinheiten

Um die Suche effizient zu gestalten, aktivierte Niesen eine Whatsapp-Gruppe mit 13 Helfern. Diese setzen sich aus Mensch-Hund-Teams und sogenannten Mensch-Pet-Trailer-Teams zusammen. Die Tiere, ausgestattet mit einem ausgeprägten Jagd- oder Spieltrieb, helfen dabei, Gerüche aufzunehmen und die Richtung der vermissten Hunde zu verfolgen. Dabei ist die Schnüffelnase eines Hundes so individuell wie ein Fingerabdruck und macht sie für vielfältige Einsätze geeignet – sei es zur Drogen-, Sprengstoff- oder Tiersuche.

In Jack’s Fall begaben sich zwei Mensch-Pet-Trailer-Teams zusammen mit einer Drohne in die umliegenden Wälder. Unter den eingesetzten Hunden befanden sich eine Australian Shepherd-Hündin und eine Mischlingshündin, die besonders gut darauf trainiert sind, ältere oder kranke Vierbeiner wie Jack zu finden. Die besondere Kapazität dieser Tiere zeigt sich oft, wenn es darum geht, die Spuren eines vermissten Hundes zu identifizieren, die in einem Dschungel aus vielen anderen Gerüchen, wie beispielsweise von Katzen, verloren gehen können.

Durch die Erkennung von Jacks Lieblingsdecke konnten die Hunde schnell einen Hinweis auf seinen Aufenthaltsort finden. Nach intensivem Suchen fanden die Spürhunde schließlich den vermissten Rüden, der in einem Dickicht gefangen war. Obwohl die Einsatzkräfte Jack retten konnten, war der Leidensweg des alten Rüden bereits zu weit fortgeschritten; er verstarb später trotz tierärztlicher Untersuchung.

Neue Technologien zur Unterstützung von Suchaktionen

Ein wichtiger Aspekt bei der Prävention solcher Vorfälle könnte der Einsatz von GPS-Trackern an den Halsbändern der Hunde sein, so Niesen. Diese Tracker sind bereits für ab etwa 70 Euro pro Jahr erhältlich und könnten helfen, viele Sorgen zu vermeiden. Doch nicht alle Hundebesitzer nutzen diese Technologie, was die Suche im Fall von vermissten Tieren teils kompliziert macht.

Statusupdates der Einsätze werden kontinuierlich über die Team-Whatsapp-Gruppe koordiniert. In Jacks Fall war das gesammelte „Puzzlebild“ seiner Fluchtrichtung vergleichsweise leicht zu ermitteln. In anderen Fällen kämpfen die Suchgruppen hingegen mit der Ungewissheit, während die vermissten Hunde möglicherweise bereits mehrere Tage verschwunden sind. Das Team hofft auf Unterstützung aus der Gemeinschaft, indem es Suchbilder in sozialen Medien teilt und lokale Anwohner über vermisste Tiere informiert.

Trotz der Herausforderungen bleibt die ehrenamtliche Organisation von „Saving Paws“ optimistisch. Bereits 51 Hunde konnten im Jahr 2024 erfolgreich gefunden werden. Insgesamt haben sie 400 Hunde gesucht und lediglich vier blieben unauffindbar. Carina Niesen und ihr Team verfolgen ihre Mission mit Leidenschaft und Hingabe – ihre Motivation kommt von der Freude, wenn ein Hund nach einer schwierigen Zeit wieder sicher in die Arme seines Menschen zurückkehrt. „Es ist einfach schön zu sehen, wenn sich Hund und Mensch wiederverliebt umarmen können“, erzählt Niesen. Diese emotionalen Rückkehrgeschichten sind es, die das Team antreiben und immer wieder für die Sache sensibilisieren.

Ein Blick in die Zukunft

Die Arbeit von „Saving Paws“ wird auch in Zukunft zwar herausfordernd bleiben, doch die Fortschritte in der Hundesuchhilfe durch innovative Techniken und unermüdliches ehrenamtliches Engagement zeigen, dass es Hoffnung gibt. Die Geschichten von wiedergefundenen Tieren und ihren glücklichen Besitzern motivieren alle Beteiligten, weiterhin in die wichtige Arbeit zu investieren, die nicht nur Leben rettet, sondern ebenso Herzen heilt.

Hintergrund der Hundesuchhilfe

Die Idee der Hundesuchhilfe entstand vor etwa einem Jahrzehnt, als in sozialen Netzwerken immer wieder von vermissten Hunden berichtet wurde. Angesichts der emotionalen Belastung, die für viele Halter mit dem Verlust ihres Haustieres verbunden ist, wurde die Notwendigkeit einer spezialisierten Gruppe zur Unterstützung von Suchaktionen deutlich. Carina Niesen gründete daraufhin „Saving Paws“, um eine professionelle und koordinierte Hilfe zur Verfügung zu stellen. Der Verein bringt Menschen und Hunde zusammen, die trainiert sind, um vermisste Haustiere zu suchen. Dieser Ansatz ist nicht nur regional von Bedeutung, sondern berührt auch größere gesellschaftliche Themen wie den Tierschutz und das Wohl von Haustieren in der Gesellschaft.

Das Einzigartige an „Saving Paws“ ist die Kombination aus ehrenamtlicher Arbeit und modernen Technologien wie Drohnen und GPS-Tracking. Diese Technologien ermöglichen eine effizientere Suche und erhöhen die Erfolgsquote bei der Auffindung vermisster Tiere. Die freiwilligen Helfer bringen nicht nur ihre Leidenschaft für Hunde mit, sondern auch Fähigkeiten, die sie in anderen beruflichen Kontexten erworben haben. Dies trägt zur Professionalität der Einsätze bei und schafft gleichzeitig ein Netzwerk von Unterstützern, die in akuten Situationen schnell mobilisiert werden können.

Aktuelle Zahlen und Statistiken

Die Effizienz von „Saving Paws“ zeigt sich in der beeindruckenden Bilanz des Vereins. Im Jahr 2024 haben die ehrenamtlichen Helfer bereits 51 Hunde erfolgreich gefunden, während insgesamt mehr als 400 Suchaktionen durchgeführt wurden. Dabei wurde nur in wenigen Fällen nicht erfolgreich abschließend geholfen. Laut Carina Niesen haben die Rückmeldungen von Haltern gezeigt, dass die emotionalen Erleichterungen und das Glück, ein vermisstes Haustier wiederzufinden, unbezahlbar sind.

Darüber hinaus zeigt eine Studie zur Haustierhaltung in Deutschland, dass bis zu 30% der Hundebesitzer bereits einmal die Erfahrung gemacht haben, ihren Hund vermissen zu müssen. Diese Statistik untermauert die Notwendigkeit und die Relevanz von Hilfsorganisationen wie „Saving Paws“ und weist darauf hin, dass es für viele Menschen entscheidend ist, Unterstützung in solch schwierigen Zeiten zu erhalten.

Die Rolle der Technologie in der Suche

Moderne Technologien spielen eine entscheidende Rolle bei der Auffindung vermisster Hunde. Der Einsatz von Drohnen ermöglicht es, größere Flächen effizient zu überwachen und versteckte Bereiche zugänglich zu machen, die für die menschlichen Suchenden schwer erreichbar sind. GPS-Tracker, die in Halsbändern integriert sind, stellen eine zusätzliche Sicherheit für Hundebesitzer dar, da sie die genaue Position des Tieres jederzeit abrufen können.

Die Feedbacks von Hundebesitzern, die Tracker nutzen, zeigen eine deutlich höhere Chance, den vermissten Hund schnell zu finden. Laut einer Umfrage unter Hundebesitzern betonen über 70%, dass sie sich sicherer fühlen, wenn ihr Hund einen GPS-Tracker trägt. Diese Technologien erhöhen nicht nur die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Suche, sondern tragen auch zum Seelenfrieden der Halter bei, da sie wissen, dass sie im Falle eines Verlustes schnell reagieren können.

Lebt in Köln und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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