GesellschaftKempten (Allgäu)

„Enzian e.V. fördert Inklusion: 8950 Euro für Kinder im Allgäu“

Der Enzian-Verein aus Immenstadt hat am 24. August 2024 fast 9000 Euro gespendet, um Inklusions- und Freizeitprojekte für Kinder und Jugendliche im Allgäu, insbesondere an der Astrid-Lindgren-Schule und in der Heilpädagogischen Tagesstätte Villa Kunterbunt, zu unterstützen und damit wichtige gemeinsame Erlebnisse zu ermöglichen.

Eine beeindruckende Unterstützung für Kinder und Jugendliche im Allgäu kam kürzlich vom Enzian e.V. aus Immenstadt. Mit einer Gesamtspende von 8950 Euro hat der Verein dessen Mitgliedern ermöglicht, an wichtigen Schul- und Freizeitaktivitäten teilzunehmen. Diese Initiative steht nicht nur für die finanzielle Hilfe, sondern auch für die Integration und Gemeinschaft, die in der Region wertgeschätzt werden.

Die Spende wird hauptsächlich für das Astrid-Lindgren-Haus in Kempten verwendet, das von der Organisation Körperbehinderte Allgäu betrieben wird. Für die Abschlussklasse wurde ein Betrag von 4950 Euro zur Verfügung gestellt, um eine unvergessliche gemeinsame Reise nach Berlin zu ermöglichen. Diese Reise ist nicht nur eine Möglichkeit für die Schülerinnen und Schüler, einige schöne Tage außerhalb der Schule zu verbringen, sondern auch ein Beispiel für gelebte Inklusion. Für viele dieser Kinder, darunter auch einige Rollstuhlfahrer, wäre eine solch gemeinsame Reise ohne das Engagement des Enzian e.V. nicht möglich gewesen.

Inzidenztracker

Inklusion und Teilhabe im Fokus

Die Schulleiterin Heike Dunschen äußerte sich bei der Spendenübergabe dankbar über diese Initiative. „Eine gemeinsame Busreise erscheint für viele so selbstverständlich, bedeutet für unsere Schülerinnen und Schüler aber gelebte Inklusion und Teilhabe“, sagte sie. Diese Worte unterstreichen, wie wichtig solche Erlebnisse für die jungen Menschen sind, die oft im Alltag mit Barrieren konfrontiert werden.

Zusätzlich flossen über 4000 Euro in die Heilpädagogische Tagesstätte Villa Kunterbunt. Die finanzielle Unterstützung erlaubte es, mehrere Ferienfreizeiten während der Schulferien anzubieten. Dabei standen Ostern, Pfingsten und der Sommer auf dem Programm, was den Kindern die Möglichkeit bot, an vielfältigen Gruppenaktivitäten teilzunehmen. Die Mitarbeitenden der Tagesstätte hatten ein buntes Programm vorbereitet, das nicht nur Ausflüge in die Umgebung beinhaltet, sondern auch Gemeinschaftsaktionen direkt vor Ort.

Auch Thomas Schempp, der Leiter der Heilpädagogischen Tagesstätte, zeigte sich begeistert über die großzügige Zuwendung. „Wir sind sehr dankbar, dass wir den Kindern so viel Freude und Spaß ermöglichen konnten“, sagte er. Zudem besprach er, dass ein Teil des Budgets auch für das inklusive Ferienangebot auf dem Schererhof verwendet werden konnte, was den Familien der Kinder zugutekommt. Dies zeigt, dass der Enzian e.V. nicht nur kurzfristige Hilfe bietet, sondern auch langfristige Möglichkeiten für die Familien schafft, die in der Region leben.

Die gemeinsame Spendenübergabe und die positive Resonanz auf das Engagement des Enzian e.V. stehen auch für die starke Vernetzung im Oberallgäu. Vorstand Klaus Klauser betonte, dass der Erfolg solcher Projekte nur durch die Zusammenarbeit verschiedenster Akteure möglich ist. „Denn nur gemeinsam können wir für diese schönen Glücksmomente sorgen!“, erklärte er abschließend während der Veranstaltung.

Die großzügige Zuwendung des Enzian e.V. ist ein bemerkenswerter Schritt in Richtung einer integrativen Gesellschaft, in der alle Kinder die Möglichkeit haben, ihre Wünsche zu verwirklichen. Dies ist ein wichtiges Signal in einer Zeit, in der Inklusion oft nur im Diskurs steht, jedoch selten in die Tat umgesetzt wird. Haben andere Organisationen und Vereine im Allgäu hier ein Vorbild an den Enzian e.V.? Es bleibt zu hoffen, dass solche Initiativen zur Regel werden und noch viele weitere Herzenswünsche erfüllt werden können.

Die Unterstützung durch den Enzian e.V. ist nur ein Beispiel für das Engagement zahlreicher Organisationen im Allgäu, die sich für Inklusion und Teilhabe starkmachen. Inklusion hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, insbesondere in Bildungseinrichtungen. Der Begriff beschreibt die Integration von Menschen mit Behinderungen in alle Lebensbereiche, was auch den Zugang zu Freizeit- und Bildungsangeboten einschließt. In vielen Schulen wird Wert auf eine inklusive Bildung gelegt, um allen Schülerinnen und Schülern, unabhängig von ihren Fähigkeiten, die Teilnahme zu ermöglichen.

In Deutschland wurde im Jahr 2009 das Behindertengleichstellungsgesetz verabschiedet, das den rechtlichen Rahmen für die Inklusion und Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen stärkt. Dieses Gesetz hat dazu geführt, dass viele Schulen im Land Maßnahmen zur Förderung der Inklusion umsetzen. Einrichtungen wie das Astrid-Lindgren-Haus haben somit die Möglichkeit, individuelle Programme zu entwickeln, die den verschiedenen Bedürfnissen der Kinder gerecht werden.

Aktuelle Statistiken zur Inklusion in Deutschland

Laut aktuellen Berichten des Statistischen Bundesamtes lag der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Schuljahr 2021/22 bei rund 10,1 Prozent. Von diesen waren etwa 60 Prozent in allgemeinen Schulen integriert und erhalten dort maßgeschneiderte Unterstützung. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Integration von Kindern mit Behinderungen in Regelschulen weiter vorangetrieben wird, obwohl es immer noch Herausforderungen gibt.

Zusätzlich zur Schulbildung ist die Förderung von Freizeitangeboten von großer Bedeutung. Studien haben gezeigt, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderungen, die an inklusiven Freizeitprogrammen teilnehmen, signifikante Verbesserungen in ihrem sozialen Verhalten und ihrer Lebensqualität aufweisen. Die Veranstaltungen, die durch Spenden wie die vom Enzian e.V. ermöglicht werden, tragen wesentlich dazu bei, solche positiven Erfahrungen zu schaffen.

Inklusion ist somit nicht nur ein gesetzlicher Rahmen, sondern auch eine gesellschaftliche Verpflichtung, die den Kindern und Jugendlichen zugutekommt und langfristig zu einer barrierefreieren Gesellschaft führt.

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist unser Redakteur und Journalist ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjähriger Bewohner Deutschlands bringt er sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in seine Artikel ein. Er hat sich auf Themen wie Politik, Gesellschaft und Kultur spezialisiert und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und gut recherchierten Berichte.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"