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Versöhnung als Schlüssel: Lehren aus dem europäischen Auschwitz-Workshop

Der 15. Europäische Workshop der Maximilian-Kolbe-Stiftung in Auschwitz vom 11. bis 16. August 2024 konzentrierte sich auf den Umgang mit der gewaltbelasteten Vergangenheit und die Bedeutung von Versöhnung, wobei über 30 Teilnehmende aus verschiedenen europäischen Ländern und darüber hinaus zusammenkamen, um aus den Lehren der Geschichte für eine bessere Zukunft zu lernen.

Oświęcim / Regensburg, 18. August 2024.

Die Lehren aus der Vergangenheit: Bedeutung des 15. Europäischen Workshops in Auschwitz

Der 15. Europäische Workshop der Maximilian-Kolbe-Stiftung, der vom 11. bis zum 16. August 2024 in Oświęcim stattfand, brachte Teilnehmer aus 15 Ländern zusammen, um über die gewaltbelastete Vergangenheit von Auschwitz zu reflektieren und Lehren für die Gegenwart und Zukunft zu diskutieren. Über 30 engagierte Personen aus Polen, Deutschland, Estland, Lettland, Litauen, der Ukraine, Tschechien, Moldawien, Bulgarien, Bosnien-Herzegowina, Albanien, Italien, Irland, Kamerun und Indonesien nahmen an dieser wichtigen Veranstaltung teil.

Die Herausforderung der Versöhnung in einer gewaltsamen Welt

Im Fokus des Workshops stand das Thema „Gemeinsam von Auschwitz lernen – Beziehungen konstruktiv gestalten“. Vorträge und Diskussionen behandelten nicht nur die historischen Ereignisse des Zweiten Weltkriegs, sondern auch aktuelle Gewalterfahrungen, etwa in der Ukraine und im Nahen Osten. Der ehemalige Erzbischof Dr. Ludwig Schick, Stiftungsratsvorsitzender, betonte, dass die vielseitigen Ansätze der Versöhnungsprozesse in Europa auch in der heutigen Zeit bedeutsame Lektionen bereithalten. Die realistische Solidarisierung mit Opfern und die Wahrhaftigkeit im Umgang mit der Geschichte seien essenziell, um Hoffnung auf Versöhnung zu fördern.

Die Teilnehmer: Eine Stimme der Verwundbarkeit

Dr. Jörg Lüer, der Leiter des Workshops, hob hervor, wie wichtig es ist, dass sich die Teilnehmenden trotz ihrer eigenen Verletzbarkeit auf ehrliche Dialoge einlassen. Diese Bereitschaft steht im Gegensatz zur Tendenz, sich zurückzuziehen oder konstruktiven Begegnungen aus Angst zu entkommen. Die Maximilian-Kolbe-Stiftung fördert eine Kultur der Multiperspektivität und des respektvollen Austauschs von Konflikten, um eine tiefere Auseinandersetzung miteinander zu ermöglichen. Wesentlich für diesen Prozess sind Beharrlichkeit, Geduld und Taktgefühl.

Der Aufruf zur Verantwortung und Gedenken

Schließlich verdeutlichte Lüer, dass das Gedenken an die Opfer von Auschwitz bedeutungslos bleibt, wenn die heutige Gesellschaft keine Verantwortung übernimmt. Der Workshop war also nicht nur eine Reflexion über die Vergangenheit, sondern auch ein Weckruf, aktiv für den Frieden und die Versöhnung zu arbeiten. Ein dauerhafter Auftrag, den Erzbischof Schick in seinem Vortrag über „Versöhnung und Befreiung“ unterstrich: „Versöhnung muss im Bewusstsein der Menschen wachgehalten werden, um eine bessere Zukunft für alle zu gestalten.“

Mit dem 15. Europäischen Workshop in Auschwitz zeigt die Maximilian-Kolbe-Stiftung, wie wichtig der Dialog und das Lernen aus der Vergangenheit sind, um in der gegenwärtigen und zukünftigen Welt positive Impulse zu setzen. Diese Veranstaltung ist ein wertvoller Schritt auf dem Weg zu einer solidarischen Gesellschaft.

Text: Matthias Kopp

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