Nürnberg

Fledermaus-Schutz: Höhlenforschung in Franken ab Oktober verboten

Ab Herbst sind Höhlenforschungen in Franken aufgrund des Schutzes bedrohte Fledermausarten, die während ihrer Winterruhe Ruhe benötigen, bis mindestens Ende März untersagt.

Ruhesaison für Fledermäuse: Bedeutung und Schutzmaßnahmen in Franken

Die Höhlen in Franken sind nicht nur für ihre beeindruckenden Felsformationen bekannt, sondern auch als Lebensraum für bedrohte Fledermausarten. Diese geschützten Tiere stehen im Fokus, da ab dem 1. Oktober bis mindestens Ende März keine Studien oder Erkundungen in den Höhlen stattfinden dürfen. Dies ist eine wichtige Maßnahme zum Schutz der Fledermäuse, die während der Wintermonate eine Ruhephase benötigen.

Die Rolle der Fledermäuse im Ökosystem

Fledermäuse sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Ökosystems, da sie sich von schädlichen Insekten ernähren. Dieser natürliche Insektenkontrolleur ist entscheidend für die Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts. Uwe Hermanns, ein Sprecher des Bundesausschusses Fledermäuse in Nabu, verdeutlicht die Herausforderungen, denen diese Tiere gegenüberstehen, wie intensive Landwirtschaft und der Mangel an geeignetem Wohnraum.

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Vorsicht vor Störungen: Warum Höhlenabenteuer eingeschränkt sind

Nicole Meier, Expertin für Fledermausschutz beim Bayerischen Naturschutzverband, warnt, dass Störungen in Winterquartieren ausschlaggebend für das Überleben dieser Tiere sein können. Jedes Mal, wenn eine Höhle erkundet wird, besteht die Gefahr, dass die Fledermäuse aufwachen und ihre kostbaren Energiereserven aufbrauchen, die sie für den Winter benötigen. Daher empfiehlt Meier, Höhlen während der Winterruhe zu meiden und stattdessen touristisch zugängliche Schauhöhlen zu besuchen.

Wichtige Veranstaltungen: Fledermausnacht als Aufklärungstool

Ein jährliches Highlight ist die „Fledermausnacht“, die am 24. August feiert wird. Diese Veranstaltung zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Fledermäusen zu schärfen und ihnen eine Plattform zu bieten. In vielen Regionen Deutschlands finden Sonderveranstaltungen statt, die darauf abzielen, das Wissen über diese einzigartigen Tiere zu fördern und deren Lebensraum zu schützen.

Der Einfluss von Naturschutzmaßnahmen auf die Tierpopulation

Diese Schutzmaßnahmen sind besonders wichtig, da die Kleine Hufeisennase in vielen Bundesländern stark gefährdet ist. Beispielinitiativen, wie die in Hohenburg, Oberpfalz, sind entscheidende Schritte zur Erhaltung dieser Arten. Der Bayerische Naturschutzverband hat 2021 mit dem Schutz einer Kolonie begonnen, die aufgrund des Rückgangs ihrer Population dringend Unterstützung benötigt.

Fazit: Schutz der Fledermäuse erfordert gemeinsame Anstrengungen

Die Einschränkungen für die Höhlenforschung ab Herbst sind nicht nur eine Verpflichtung zum Naturschutz, sondern auch ein Aufruf an die Gemeinschaft. Es ist entscheidend, das Verständnis für die Bedeutung der Fledermäuse zu vertiefen und die notwendigen Schritte zu unternehmen, um ihren Fortbestand zu sichern. Indem wir gemeinsam für den Schutz dieser wichtigen Kreaturen eintreten, tragen wir zur Erhaltung unserer natürlichen Umwelt bei.

Lebt in Ulm und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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