In Leverkusen findet derzeit das Kump-Fieldcamp des Deutschen Amateur-Radio-Clubs statt. Die Veranstaltung, die eine Woche dauert, zieht Funkbegeisterte an, und schafft eine Plattform für den Austausch zwischen Hobbyisten und zur Förderung der internationalen Verständigung. Die Funkausrüstung und der mobile Funkmast, der von der Bundeswehr zur Verfügung gestellt wurde, sind zentrale Elemente dieser aufregenden Aktivität.
Ein Blick in die Welt des Amateurfunks
Ben, bekannt mit dem Amateurfunkzeichen „DO1BEN“, hebt hervor, dass das Funkcamp nicht nur eine technische Herausforderung darstellt, sondern auch das Ziel verfolgt, jüngere Generationen für das Hobby zu begeistern. Viele Menschen verbinden Amateurfunken mit einem veralteten Bild, das mit Einsamkeit und alter Technik assoziiert wird. Um dem entgegenzuwirken, engagiert sich der Club aktiv in Schulen und bietet Workshops an, um das Interesse bei Kindern und Jugendlichen zu wecken.
Internationale Verbindungen durch Technik
Ein bemerkenswerter Teil des Camps ist die Möglichkeit, Funkkontakte über Satelliten herzustellen. Jochen „Joe“, ein langjähriger Amateurfunker, demonstrierte dies eindrucksvoll, als er über die internationale Raumstation ISS Kontakt zu Funkern in Ländern wie Irland, Spanien und Italien aufnahm. „Amateurfunk ist Völkerverständigung“, erklärt er, und reflektiert die Bedeutung dieser Treffpunkte für den Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Nationen.
Partnerschaften stärken
Ein Hauptfokus des diesjährigen Camps liegt auf der Kontaktaufnahme mit Leverkusens Partnerstadt Bracknell. Ben vereinbarte über die Frequenz 7,115 MHz einen Funkkontakt mit dem Bracknell Amateur Radio Club. Dieses Signal war ein bedeutender Schritt in der Städtepartnerschaft, die durch regelmäßige Funkgespräche und Zoom-Meetings intensiviert werden soll. Ziel ist, sogar eine Verbindung zwischen den Bürgermeistern der beiden Städte herzustellen, um die Kooperation weiter auszubauen.
Die Rolle des Amateurfunks in Krisensituationen
Amateurfunk hat auch eine wichtige Rolle in Krisenzeiten, besonders bei Naturkatastrophen. Ben hebt hervor, dass in Situationen, in denen Telefon- und Mobilfunknetze zusammenbrechen, Funker in der Lage sind, Informationen zu verbreiten und Familien zu beruhigen. Diese resiliente Kommunikation ist besonders in Notfällen unverzichtbar und zeigt den praktischen Wert des Hobbys.
Faszination Technik und persönliche Geschichten
Die Begeisterung für den Amateurfunk zeigt sich nicht nur in den technischen Möglichkeiten, die er bietet, sondern auch in den persönlichen Geschichten. Joe, der seit über 40 Jahren im Amateurfunk aktiv ist, hat durch sein Hobby über 44.000 Funkkontakte hergestellt. Seine Anfänge verliefen bescheiden, beginnend mit dem Experimentieren an CB-Funk-Antennen. Heute sieht er sich in einem Netzwerk von Gleichgesinnten, das von Freundschaft und technischer Faszination geprägt ist.
Das Camp als neues Kapitel für die Zukunft
Das Kump-Fieldcamp ist mehr als nur ein Hobby-Event; es ist eine Gemeinschaftsbildung und ein Raum für Wissensaustausch. Die Mitglieder des Deutschen Amateur-Radio-Clubs zeigen, dass das Interesse am Funk nicht nur technischer Natur ist, sondern auch Herzen verbindet. Mit dem Engagement für die Jugend und die Bemühungen um internationale Beziehungen könnte das Camp der erste Schritt zu einem noch lebendigeren und diversifizierten Amateurfunk-Netzwerk in der Region sein.