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Wölfe, Weidehaltung und Wissen: Einblick in die Schafhaltung in Maar

Die länderübergreifende Fachexkursion zur Schafhaltung und Landschaftspflege, organisiert vom Vogelsbergkreis und dem Schafhalterverein Vogelsberg, fand kürzlich im Jägerhof in Maar statt und bot etwa 40 Fachleuten wertvolle Einblicke in wichtige Themen wie den Umgang mit Wölfen, Parasitendruck und die Herausforderungen der Weidetierhaltung, um die kulturelle Landschaft des Vogelsbergkreises zu erhalten.

In Maar fand kürzlich eine bedeutende Zusammenkunft von Fachleuten der Schafhaltung und Landschaftspflege statt, die deutlich machte, wie wichtig diese Form der Landwirtschaft für die Region ist. Die länderübergreifende Fachexkursion, die den Austausch zwischen Thüringen und dem Vogelsbergkreis fördert, bietet eine Plattform für den Diskurs über aktuelle Herausforderungen und innovative Ansätze in der Schafhaltung.

Die Bedeutung der Schafhaltung für die Kulturlandschaft

Die Landwirtschaft im Vogelsbergkreis, geprägt von extensiven Wiesenflächen, steht vor zahlreichen Herausforderungen, einschließlich ökonomischer Druck und sich wandelnde Vorschriften. Patrick Krug, Erster Kreisbeigeordneter, betonte die essenzielle Rolle der Weidetierhalter, die durch ihre Arbeit die Vielfalt und den Erhalt ökologisch wertvoller Flächen fördern. Ohne die Schafhaltung würden viele dieser Gebiete drohen, zu verwildern, was negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt hätte.

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Schäfer in der Verantwortung

Schäfer wie Michael Prediger aus Maar tragen eine große Verantwortung, nicht nur für ihre Tiere, sondern auch für die Pflege der Landschaft. Bei der Fachexkursion wurde deutlich, dass die Arbeit der Schäfer entscheidend zur Erhaltung einzigartiger Landschaften beiträgt, die unter dem Schutz der Natura2000-Richtlinien stehen. Diese gebietsbezogenen Schutzmaßnahmen helfen, die wertvollen Lebensräume in der Kulturlandschaft zu bewahren.

Herausforderungen durch Wölfe und Parasiten

Ein zentrales Thema auf der Exkursion war der Umgang mit der Wolfspopulation in Deutschland. Dr. Michael Weiler, ein erfahrener Tierarzt, unterstrich die Problematik, dass Wölfe in landwirtschaftlich genutzten Gebieten große Schäden anrichten können. Er wies darauf hin, dass in ähnlichen Regionen Wölfe bis zu 40 Prozent ihres Nahrungsbedarfs durch Nutztiere decken. Der dringende Bedarf nach einem strikteren Management der Wolfspopulation wurde betont. Zudem gab Dr. Karl-Heinz Kaulfuß Einblicke in die Herausforderungen, die durch Parasiten und der Blauzungenkrankheit in der Schafhaltung entstehen.

Einblick in die Zukunft der Landschaftspflege

Die Exkursion beinhaltete auch praktische Elemente. Den Teilnehmern wurde ein Besuch der Landschaftspflege-Schäferei ermöglicht, um Einblicke in die Praxis und die Herausforderungen vor Ort zu erhalten. Die Teilnehmer diskutierten intensiv über Agrar-Förderungen und das vielfältige FFH-Management, das für den Erhalt der Biodiversität unerlässlich ist.

Historischer Hintergrund der Exkursion

Die länderübergreifende Fachexkursion hat ihre Wurzeln in einer Freundschaft, die zwischen einem hessischen Kreisschäfermeister und einem Thüringer Schafhalter entstand. Diese Tradition fördert den Austausch über regionale Unterschiede und betont die Notwendigkeit der Zusammenarbeit angesichts ähnlicher Herausforderungen in der Schafhaltung.

Zusammenfassend zeigt sich, dass der Austausch nicht nur zur Verbesserung der Schafhaltung beiträgt, sondern auch das Bewusstsein für den Erhalt der Kulturlandschaft schärft. Die Exkursion in Maar stellte die Wichtigkeit der Weidetierhaltung für die Gesellschaft und die Natur klar heraus und verdeutlichte die Notwendigkeit, Herausforderungen gemeinsam anzugehen.

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