Cuxhaven

Zukunftspakt für die Küstenfischerei: Cuxhaven kämpft um Erhalt

Ein breites Bündnis aus Kommunen, Tourismus und Wirtschaft hat am Dienstag in Cuxhaven den „Zukunftspakt Küstenfischerei 2050“ unterzeichnet, um die Küstenfischerei an der deutschen Nordseeküste vor dem drohenden EU-Verbot bis 2030 zu schützen und ihre wirtschaftliche Bedeutung für die Region zu sichern.

Cuxhaven. Vertreter aus verschiedenen Sektoren am deutschen Nordseestrand sehen sich mit einer ernsten Herausforderung konfrontiert. Ein Bündnis hat einen „Zukunftspakt” unterzeichnet, um die Küstenfischerei für kommende Generationen zu erhalten.

Die Bedeutung der Küstenfischerei für die Region

Die Küstenfischerei ist für die norddeutschen Gemeinden nicht nur eine wirtschaftliche Säule, sondern auch ein kulturelles Erbe. Der Bürgermeister von Jemgum, Hans-Peter Heikens, betont, dass das Fehlen von Fischer kuttern im Hafen als ein Verlust eines touristischen Anziehungspunktes gedeutet werden könnte. „Die Auswirkungen reichen weit über die Fischereibetriebe hinaus und betreffen auch Gastronomie, Unterkünfte sowie lokale Geschäfte”, erklärt Heikens.

Reaktion auf EU-Pläne

Der Anstoß zu den aktuellen Maßnahmen kam durch die Pläne der Europäischen Union, die bis 2030 eine Verbotsregelung für das Fischen mit grundberührenden Netzen in geschützten Gebieten anstrebt. Dies trifft vor allem Küstenfischer, die auf solche Techniken angewiesen sind, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Aus diesem Grund hat eine breite Vertretung aus Kommunen, Tourismus und Wirtschaft in Cuxhaven den „Zukunftspakt Küstenfischerei 2050” ins Leben gerufen, um Maßnahmen zu fordern, die die Küstenfischerei dauerhaft unterstützen.

Konkretisierte Vorschläge zur Sicherung der Fischerei

Zu den Vorschlägen des „Zukunftspaktes” gehören die Forderung nach einem rechtlichen Schutz für die Fischereirechte im Küstenmeer, mehr Forschung zur Aquakultur, und die Prüfung alternativer Fangtechniken wie der Muschelzucht in Offshore-Windparks. Ziel ist es, mit umweltfreundlicheren Methoden die Fischbestände zu schonen und gleichzeitig die wirtschaftliche Basis der Küstengemeinden zu gewährleisten.

Erweiterung des Bündnisses

Das gemeinsame Anliegen hat auch über die Grenzen Ostfrieslands hinaus Resonanz gefunden. Akteure aus Schleswig-Holstein haben sich den Forderungen angeschlossen, was die Bedeutung des Problems unterstreicht. Eine „Norddeutsche Fischereikonferenz” wurde einberufen, um die bereits im Januar formulierten Vorschläge weiterzuentwickeln und zu unterzeichnen. Diese Konferenz bringt zusammen, was die Region zusammenschweißen kann—Fischer, Wirtschaft und Naturschutzakteure.

Einstimmigkeit in der Notwendigkeit zur Veränderung

Obwohl alle Beteiligten sich einig sind, dass Veränderungen in der Fischerei notwendig sind, um den Schutz der Meere und den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden, warnt Heikens vor einer zu strengen Regelung. „Es ist entscheidend, der Fischerei den notwendigen Spielraum zu geben. Verschärfte Vorschriften könnten mehr Schaden als Nutzen anrichten”, sagt er.

Der „Zukunftspakt” stellt somit einen wichtigen Schritt dar, um das Erbe und die Zukunft der Küstenfischerei in der Region zu sichern. Die Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Fischerei und Naturschutz wird als Schlüssel angesehen, um sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Balance zu erreichen.

© dpa | Sina Schuldt

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