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Springerstiefel Podcast: Die 90er im Osten – Ein Rückblick auf alte Muster

Im Interview zur zweiten Staffel des Podcasts "Springerstiefel" schildern Don Pablo Mulemba und Hendrik Bolz, wie rechtsextreme Tendenzen in Ostdeutschland, die nie ganz verschwunden waren, erneut sichtbar werden und welche gesellschaftlichen Herausforderungen dies mit sich bringt, witnessed durch Vorfälle wie Angriffe auf Minderheiten und die Wiederbelebung extrem nationalistischer Parolen, während sie am 6. August 2024 darüber diskutieren, warum eine offene Auseinandersetzung mit dieser Thematik wichtiger denn je ist.

Ein Rückblick auf die rechtsextreme Gewalttaten und deren Auswirkungen heute

Immer wieder wird berichtet, dass in Ostdeutschland eine Rückkehr der rechtsextremen Ideologien zu beobachten ist. In einem aktuellen Interview mit dem Podcaster Don Pablo Mulemba, der zusammen mit Hendrik Bolz für die zweite Staffel des Podcasts „Springerstiefel“ die Ursprünge und die gegenwärtige Lage des Rechtsextremismus untersucht, wird dieses Phänomen analysiert. Mulemba, der aus Eberswalde in Brandenburg stammt, strebt nach einer ostdeutschen Perspektive auf ein Problem, das oft aus der Ferne betrachtet wird.

Ostdeutsche Wurzeln und die Rückkehr der 90er

Die beiden Podcaster richten ihren Blick erneut auf den Osten, da sie beide aus dieser Region stammen. Mulemba erwähnt, dass sowohl er als auch Bolz diese Region tief verbunden ist und sie es als notwendig erachten, lokal zu sprechen. In den Erzählungen der Bevölkerung zeigt sich eine problematische Rückkehr von rechtsextremen Sprüchen und Verhaltensweisen, die man aus den 1990er Jahren kennt. So wird berichtet, dass Jugendliche in Ostdeutschland wieder offen rechtsextreme Parolen äußern, was offenbar Zustände widerspiegelt, die viele für überwunden hielten.

Die Rolle der Zivilgesellschaft

Doch neben den besorgniserregenden Indizien gibt es auch Menschen, die sich aktiv gegen diese Entwicklungen engagieren. Mulemba erzählt von den Herausforderungen, die es für Zivilgesellschaftler in Städten wie Zittau gibt, wo sie sich oft einsam fühlen in ihrem Kampf gegen Rechts. Der öffentliche Fokus richtet sich meist nur auf die Region, wenn es zu Übergriffen kommt und danach schwindet das Interesse der Medien schnell wieder. Dies hinterlässt viele Engagierte ohne Rückhalt.

Kritik an der Aufarbeitung der vergangenen Gewalt

Ein zentraler Aspekt des Gesprächs mit Mulemba ist die Frage der Aufarbeitung der rechten Gewalt der 90er Jahre. Trotz der damaligen Gegebenheiten, wie Übergriffe und gezielte Gewalt gegen Minderheiten, blieben viele Täter unbehelligt und konnten sich in das bürgerliche Leben zurückziehen. Laut Mulemba gibt es Anzeichen, dass viele dieser ehemaligen Neonazis auch heute noch in rechten Netzwerken aktiv sind. Diese Kontinuität macht deutlich, dass das Problem nie wirklich verschwunden ist.

Ein Podcast als Plattform für Gespräche

Mit „Springerstiefel“ bieten Mulemba und Bolz eine Plattform, um diesen Themen Raum zu geben und von Einzelpersonen zu lernen, die direkt von Rassismus betroffen sind. Ziel ist es, tiefere Einblicke in die Erfahrungen der Menschen zu gewinnen und die Kontinuitäten der rechtsextremen Ideologien im Osten zu beleuchten. Mulemba äußert, dass die Aufklärung oft den Betroffenen überlassen geblieben ist, was für viele ein Gefühl der Isolation und der Hilflosigkeit verstärkt.

Fazit: Aufklärung und Engagement sind notwendig

Das Gespräch mit Don Pablo Mulemba verdeutlicht, wie wichtig es ist, diese Themen nicht nur im Kontext der Vergangenheit zu betrachten, sondern sie auch in der Gegenwart zu verankern. Es ist klar, dass es Gegenbewegungen gibt, die sich gegen diese Entwicklungen auflehnen, jedoch braucht es mehr Unterstützung und Sichtbarkeit, um dem Problem der rechtsextremen Gewalt strukturell entgegentreten zu können. Ein offenes Ohr und engagierte Aufklärungsarbeit können dazu beitragen, den Nährboden für Rechtsextremismus zu verlassen.

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Lebt in Hamburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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