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Patientenversorgung in Gefahr: Krankenhausplanung im Kreis Euskirchen

Im Kreis Euskirchen wächst die Kritik an der NRW-Krankenhausplanung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales, da die geplanten Streichungen medizinischer Leistungen nicht nur die Versorgungssicherheit gefährden, sondern auch gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung und die Notfallversorgung in der Region haben könnten, während die Frist für Stellungnahmen am Sonntag abläuft.

Die Herausforderungen der Krankenhausplanung in NRW: Ein Blick auf den Kreis Euskirchen

In den letzten Monaten hat die Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen (NRW) für große Besorgnis im Kreis Euskirchen gesorgt. Vor dem Hintergrund der berechneten (Nicht-)Zuweisungen von Leistungsgruppen des NRW-Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) drohen erhebliche Veränderungen, die sich direkt auf die medizinische Versorgung der Bevölkerung auswirken könnten.

Wichtige Stimmen aus dem Gesundheitswesen

Martin Milde, Geschäftsführer der Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH, äußerte sich klar: „Das ist für den Kreis schlecht. Der ländliche Raum wird wieder bluten.“ Diese Aussage verdeutlicht die Sorgen der Verantwortlichen hinsichtlich der bevorstehenden Streichungen, insbesondere des Perinatalen Schwerpunkts, der für viele werdende Mütter entscheidend ist. Der Wegfall könnte bedeuten, dass rund 300 bis 400 Geburten pro Jahr nicht mehr im Kreiskrankenhaus Mechernich stattfinden würden. Dies hätte gravierende Folgen für schwangere Frauen und ihre Familien.

Einheitliche Stellungnahme der Gesundheitskonferenz

Angesichts der brisanten Situation fand im Kreishaus eine Gesundheitskonferenz statt, bei der eine einheitliche Stellungnahme zur Krankenhausplanung verabschiedet wurde. Die Verfasser des zwei Seiten langen Dokuments bezeichnen die Situation als „höchstmöglich bedenklich“ und warnen, dass die „Versorgungssicherheit gefährdet“ sei. Die Notwendigkeit einer umfassenden medizinischen Versorgung an beiden Kliniken im Kreis, dem Kreiskrankenhaus Mechernich und dem Marien-Hospital Euskirchen, wurde betont. Insbesondere im Bereich der Kardiologie muss die bereits geleistete Investition in Millionenhöhe nicht nur gesichert, sondern auch weiter ausgebaut werden.

Folgen für den Rettungsdienst und die Notfallversorgung

Die bevorstehenden Umstellungen werfen auch ein Licht auf die Funktionsfähigkeit des Rettungsdienstes. Mit dem Wegfall der Notfallversorgung am Standort Schleiden wird eine Überlastung des Rettungsdienstes prognostiziert. Dies könnte längere Transportwege sowie eine steigende Anzahl an Notfalleinsätzen nach sich ziehen. Der Fachkräftemangel, der bereits eine Herausforderung darstellt, könnte sich durch diese Veränderungen weiter verschärfen.

Unterstützung und Ausblick

Das Kreiskrankenhaus Mechernich hat in den letzten Wochen umfangreiche Gespräche mit verschiedenen Ministeriumsvertretern geführt und dabei Unterstützung aus Bonn erhalten. Diese Kooperation könnte sich als wertvoll erweisen, insbesondere in Bezug auf die geplanten Streichungen. „Es sieht ganz gut aus“, so Martin Milde zur Situation des Perinatalen Schwerpunkts in Mechernich. Der Fokus auf die Patienten und ihre Bedürfnisse wird von den Verantwortlichen des Kreises betont, nicht nur hinsichtlich der gesundheitlichen Versorgung, sondern auch im Hinblick auf kritische Transportzeiten und Erreichbarkeiten.

Fazit: Die Wichtigkeit einer starken Gesundheitsversorgung

Die Diskussion rund um die Krankenhausplanung in NRW zeigt deutlich, wie wichtig eine gesicherte und umfassende medizinische Versorgung für ländliche Regionen ist. Die Verantwortlichen im Kreis Euskirchen setzen sich leidenschaftlich für die Belange ihrer Krankenhäuser und deren Patienten ein. Ob diese Bemühungen Früchte tragen werden, bleibt abzuwarten. Gewissheit wird erst gegen Ende des Jahres erwartet, wenn das MAGS die endgültigen Zuweisungsbescheide versenden will.

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Lebt in Hameln und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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