Berlin

„Das letzte Duell: Ein historischer Streit zwischen Ehre und Gerechtigkeit“

In der RTL-Ausstrahlung des Historienfilms «The Last Duel» am Sonntagabend beleuchtet Regisseur Ridley Scott die brutale Auseinandersetzung zwischen den Rittern Jean de Carrouges und Jacques Le Gris im Jahr 1386 in Frankreich, die aus einer schweren Vergewaltigungsvorwurf gegen Letzteren resultierte und thematisiert, wie dieser historische Fall Parallelen zur #MeToo-Bewegung zieht.

Berlin (dpa) – Am Sonntagabend um 23:30 Uhr wird auf RTL das Filmwerk «The Last Duel» ausgestrahlt, das sich mit einem der dramatischsten Fälle des Mittelalters befasst. Auch wenn viele Kindheitserinnerungen an edelmütige Ritterturniere wachgerufen werden, präsentiert dieser Film eine düstere Realität der damaligen Zeit. Unter der Regie von Ridley Scott und mit herausragenden Darstellern wie Matt Damon, Adam Driver, Jodie Comer und Ben Affleck wird eine brutale Geschichte erzählt, in der Ehre, Macht und Gewalt im Mittelpunkt stehen.

Ein Sturm der Emotionen

Im Zentrum des Films steht der Ritter Jean de Carrouges, gespielt von Matt Damon, der vor das königliche Gericht tritt, um die Ehre seiner Frau Marguerite (Jodie Comer) zu verteidigen. Sie wurde in ihrem eigenen Zuhause vergewaltigt, und der Hauptverdächtige ist ausgerechnet Jeans engster Freund, Jacques Le Gris (Adam Driver). Dabei entfaltet sich ein Wettlauf um Ehre und Gerechtigkeit, der eng an die gesellschaftlichen Vorurteile der damaligen Zeit gebunden ist.

Ein Spiegel der Gegenwart

Der Film wurde in einer Zeit produziert, als die #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Belästigung und Diskriminierung von Frauen global an Bedeutung gewann. Diese Parallele ist alles andere als zufällig. Regisseur Ridley Scott beleuchtet durch die Linse des Mittelalters ein Problem, das auch in der heutigen Gesellschaft relevant ist. Es geht um Machtverhältnisse und die instrumentelle Behandlung von Frauen, die auch heute noch in vielen Konversationen zu beobachten ist.

Die Erzählung aus verschiedenen Blickwinkeln

Ein besonders innovativer Aspekt des Films ist die Erzählweise, die verschiedene Perspektiven beleuchtet. Der Zuschauer sieht die Ereignisse aus den Erinnerungen von Jean, Jacques und Marguerite, was eine komplexe Wahrnehmung der Wahrheit erzeugt. Während Jean die Tat als direkten Angriff auf seine Ehre wahrnimmt, stellt Jacques die Vergewaltigung als Ausdruck seiner vermeintlichen Leidenschaft dar. Marguerite hingegen wird zur hilflosen Figur zwischen den Kämpfen zweier Männer, die sie weder respektieren noch als vollwertige Person wahrnehmen.

Ein Wettlauf mit hohen Einsätzen

Die finale Auseinandersetzung des Films, ein Duell, steht für mehr als nur einen persönlichen Konflikt. Ben Affleck erklärte bei der Premiere in Venedig, dass dies einer der ersten dokumentierten Fälle sei, in dem eine Frau aktiv gegen die patriarchalen Strukturen ihrer Zeit antritt. Der Ausgang des Duells hat weitreichende Konsequenzen für Marguerite; verliert ihr Mann, wird sie als angebliche Lügnerin verbrannt, während ein Sieg die Möglichkeit von Gerechtigkeit birgt.

Schlussfolgerung

«The Last Duel» ist nicht nur ein historisches Drama, sondern auch ein kraftvoller Kommentar zur Rolle der Frauen in der Gesellschaft, sowohl damals als auch in der heutigen Zeit. Die brutale Darstellung von Macht und Gewalt im Mittelalter regt dazu an, über die anhaltende Relevanz von Genderfragen und die Opfer von Ungerechtigkeit nachzudenken. Die Ausstrahlung des Films ist nicht nur ein cineastisches Ereignis, sondern auch eine Gelegenheit zur Reflexion über die Entwicklung von Geschlechterrollen über die Jahrhunderte hinweg.