Duisburg

Umweltschutz in Gefahr: Halde Lohmannsheide als Deponie?

Die Bezirksregierung hat entschieden, die Halde Lohmannsheide in Duisburg-Baerl als Deponie zu nutzen, was auf Widerstand von Bürgern, Umweltverbänden und der Politik stößt und die Duisburger Grünen dazu aufruft, zusammen mit der Stadt Duisburg eine Klage einzuleiten, um Bedenken hinsichtlich möglicher Umwelt- und Gesundheitsrisiken zu adressieren.

Ein umstrittenes Vorhaben in Duisburg-Baerl: Halde Lohmannsheide soll zur Deponie werden

Hintergrund der Entscheidungsfindung

Die Bezirksregierung hat entschieden, die Halde Lohmannsheide an der Stadtgrenze zu Moers als Deponie zu nutzen. Diese Entscheidung kam nach umfangreicher Prüfung und trotz starker Gegenstimmen von Bürger*innen, Umweltverbänden und politischen Vertretern aus beiden Städten, die Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und Umweltverträglichkeit äußerten.

Bedenken der Anwohner und Umweltschützer

Ein zentrales Argument der Gegner ist die potenzielle Gefährdung von Mensch und Natur. Matthias Schneider, ein grünes Mitglied des Stadtrates von Duisburg, wies auf die Gefahren hin, die von der Halde ausgehen könnten: „Auf der Bergehalde Lohmannsheide wurden unter anderem Waschberge und Hochofenschlacke abgeladen, die gesundheits- und umweltschädliche Stoffe wie Schwefel und Schwermetalle enthalten können.“

Zusätzlich befürchten die Kritiker, dass auf der Halde in tieferen Schichten alte, gefährliche Materialien lagern. Hierzu zählen Überreste einer im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kraftstoffanlage sowie illegal entsorgte Abfälle aus den 1950er Jahren, die ein erhöhtes Risiko für die Umwelt darstellen könnten.

Der rechtliche Rahmen und die Möglichkeit zur Klage

Bis zum 19. August besteht die Gelegenheit, Einwände gegen die Deponienutzung zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen. Sollte die Entscheidung nicht revidiert werden, können betroffene Städte wie Duisburg und Moers, sowie Umweltverbände und Anwohner*innen innerhalb eines Monats Klage einreichen. Die Duisburger Grünen haben dazu aufgerufen, diese Option auszuschöpfen und der rechtlichen Auseinandersetzung vorzubereiten.

Frühere Ermittlungen und deren Bedeutung

Die Standortwahl der Halde ist nicht neu – sie steht schon seit langem in der Diskussion. Eine Sorge, die ebenfalls geäußert wurde, ist die Nähe zum Binsheimer Feld, einem ausgewiesenen Trinkwasserschutzgebiet. Die grüne Ratsfrau Kathrin Selzer erklärte: „Der Schadstoffcocktail, der ins Grundwasser gelangen könnte, ist unberechenbar. Der Schutz von Mensch und Umwelt muss jetzt Priorität haben.“

Der Widerstand gegen die Deponienutzung ist nicht nur lokal, sondern spiegelt einen breiteren Trend wider: Immer mehr Menschen engagieren sich aktiv für den Umweltschutz und fordern verantwortungsbewusste Entscheidungen von den Behörden.

Schlussfolgerung und Ausblick

Die geplante Nutzung der Halde Lohmannsheide als Deponie hat die Bürger und Umweltverbände alarmiert und zu einem starken Widerstand geführt. Die kommenden Wochen werden entscheidend, um zu klären, ob eine Klage eingereicht wird. Die Auseinandersetzung ist nicht nur für die betroffenen Anwohner von Bedeutung, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf die Umweltpolitik in der Region.

Lebt in Mühlheim und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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