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Ein neuer Weg im Glauben: Ständige Diakone stärken die Gemeinde

Dominik Weiß, ehemaliger Pastoralreferent, wurde am 18. Mai 2024 in Stuttgart zum Ständigen Diakon geweiht, was seine persönliche und berufliche Identität in der katholischen Kirche stärkt und gleichzeitig die Diskussion um die Klerikalisierung von Laien in der Kirche anregt.

Die Bedeutung des Diakonats in der modernen Kirche

Die Weihe von Dominik Weiß und seiner Mitbrüder in Stuttgart hat eine Debatte ausgelöst, die weit über persönliche Entscheidungen hinausgeht. Die kirchliche Gemeinschaft stellt sich die Frage: Was bedeutet es, als Pastoralreferent in den Klerus überzutreten? In einer Zeit, in der Gotteshäuser oft leerer werden und die Gesellschaft zunehmend säkularisiert ist, könnte das Amt des Ständigen Diakons als Brücke zwischen gläubigen Laien und der kirchlichen Hierarchie dienen.

Ein Schritt für das kirchliche Profil

Die Weihe zum Ständigen Diakon, die Dominik Weiß und andere Kandidaten im Mai 2024 empfingen, wurde als ein entscheidender Schritt für ihre Rolle in der Gemeinde gesehen. Für Weiß, der nun auch Sakramente spenden kann, eröffnet sich ein neues Kapitel in seiner pastoralen Arbeit. Als aktiver Familienvater und erfahrener Pfarrbeauftragter nimmt er seine Verantwortung für die rund 3.000 Katholiken in Baiersbronn ernst. Seine Entscheidung, Diakon zu werden, war dabei nicht nur eine persönliche, sondern auch eine pragmatische: Es erleichtert die kirchliche Arbeit und fördert die Seelsorge.

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Kritik und Reflexion

Die Diskussion über die Weihe von laienhaften kirchlichen Mitarbeitern ist nicht neu. Einige sehen darin eine Gefahr der Klerikalisierung, die Laien von der aktiven Rolle in der Kirche entfremdet. Erik Thouet, der in der Diözese Rottenburg-Stuttgart für die Ausbildung Ständiger Diakone verantwortlich ist, betont jedoch die Wichtigkeit der Diakonen, die oft in Teilzeit oder ehrenamtlich arbeiten. „Wir brauchen Männer und Frauen, die zu den Benachteiligten gehen“, erklärt Thouet. Der Dienst als Diakon wird als eine Möglichkeit gesehen, das pastorale Profil zu erweitern.

Die Herausforderungen des Pastoralreferenten

Michael Holl, ein erfahrener Pastoralreferent, sieht die Herausforderung in der bestehenden Hierarchie. Auch wenn er den Wunsch hat, als Laie Menschen stärker zu begleiten, empfindet er die Grenzen, die ihm die Struktur der Kirche setzt. Er hat jedoch einen anderen Weg gewählt, um in der Gemeinde präsent zu sein. Seine persönliche Überzeugung, dass die menschliche Nähe entscheidend ist, steht für ihn an oberster Stelle. Holl bringt seine Leidenschaft in die „Open-Air-Seelsorge“ ein, indem er aktiv auf Menschen zugeht.

Eine Brücke für verheiratete Diakone

Wunram, ein weiterer neuer Diakon, sieht die Vorteile, die seine Ehe und sein Familienleben ihm in seiner Seelsorgetätigkeit bieten. Verheiratete Diakone spielen eine bedeutende Rolle in der Gemeinde, wie Thouet erwähnt. Sie verfügen über Erfahrung im Umgang mit familiären Herausforderungen und können somit eine wichtige Brücke zur Gemeindearbeit sein. Wunram hat die Zufriedenheit seiner Entscheidungen in den sozialen Projekten, die er initiiert hat, hervorgehoben.

Der Weg in die Zukunft

Die Weihen in Stuttgart stehen am Puls eines bedeutenden Wandels innerhalb der katholischen Kirche. Das Diakonat wird als unausweichlicher Bestandteil betrachtet, um die Gemeinschaft zu stärken und den Dialog zwischen Klerus und Laien zu fördern. Die diakonischen Dienste, fest verwurzelt im persönlichen Engagement, erleben durch die neuen Weihekandidaten und deren Überzeugungen eine Renaissance. Gelegentliche Diskussionen um die Rolle der Frauen in der Kirche wurden nicht ausgeklammert, sondern aktiv in den Dialog eingeführt. Wunram hofft auf eine Zukunft, in der dies auch für Frauen selbstverständlich wird.

In der Diözese Rottenburg-Stuttgart wird das Amt des Diakons zunehmend als unverzichtbar angesehen, insbesondere in schwierigen Zeiten. Mit dem alten Denken über kirchliche Strukturen und Klerikalismus bricht die neue Generation von Diakonen auf, um ihren Glauben aktiv in die Gemeinschaft zu tragen und Hoffnung zu streuen.

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