Freising

Lärmbelästigung durch Gleisbau: Anwohner fordern sofortigen Lärmschutz in Freising

Anwohner in Freising sind über die Lärmbelästigung durch eine Warnanlage an der Gleisbaustelle empört, die seit dem 26. Juli 2024 vor herannahenden Zügen warnt und ihre Nerven überstrapaziert, was zu Beschwerden und einer Reaktion der Bahn führte, die die Einsatzzeiten des Lärms anpasste.

Lärmbelästigung in Freising: Anwohner äußern Bedenken

Die aktuellen Bauarbeiten der Deutschen Bahn zwischen Freising und Langenbach sorgen für erhebliche Unruhe in der Anwohnerschaft. Insbesondere die lauten Warnsignale der Rottenwarnanlage, die für die Sicherheit der Gleisbauarbeiter konzipiert sind, haben zu einem starken Anstieg der Beschwerden aus der Gemeinde geführt.

Die technische Warnlösung und ihre Folgen

Die Rottenwarnanlage (ATWS) dient dazu, Gleisbauarbeiter vor nahenden Zügen zu warnen. Diese Vorrichtung muss sich laut Vorschriften hörbar über die Geräuschkulisse der Baustelle hinwegsetzen, was bedeutet, dass die Lautstärke oft unangenehm hoch ist. Während die Sicherheit der Arbeiter an erster Stelle steht, leiden Anwohner unter der tagtäglichen Lärmbelästigung. „Das Geräusch geht direkt durch Mark und Bein“, beschreibt Marion Bartels, die unweit der Gleise wohnt.

Reaktionen aus der Nachbarschaft

In einer Facebookgruppe mit über 15.000 Mitgliedern entbrannte eine hitzige Diskussion über die Notwendigkeit dieser Geräuschentwicklung. Corinna Kammermeier erklärte, dass die häufigen Geräusche am Wochenende nicht nur unzumutbar sind, sondern auch die Nachtruhe erheblich stören. „Wie kann es sein, dass sich die DB nicht an das Sonn- und Feiertagsgesetz halten muss?“, schrieb sie indigniert. Ihre Verzweiflung führte dazu, dass sie eine Beschwerde an die Deutsche Bahn einreichte, darauf folgten erste positive Veränderungen in der Lärmminderung.

Deutsche Bahn antwortet auf Anfragen

Auf die Beschwerden reagierte die Deutsche Bahn, indem sie bestätigte, dass die ATWS seit Kurzem zuerst um 7 Uhr und nicht mehr um 4:30 Uhr aktiviert wird. Dies stellt eine teils erfreuliche Entwicklung für die Anwohner dar, die mit Schlafmangel und Stress zu kämpfen haben. „Ich war wirklich stinkig am Wochenende“, berichtet Kammermeier, deren Schlaf stark beeinträchtigt war. Trotz dieser Verbesserungen bleibt die Sorge, dass die Lautstärke während der Bauarbeiten wieder steigen könnte.

Gespräch über alternative Alarmmethoden

Ein Vorschlag zur Verwendung alternativer Warnsysteme nahm keinen Anklang bei der Deutschen Bahn. Diese betonte, dass derzeit keine technischen Alternativen zur Verfügung stehen. Auch wenn das Warnsignal sich automatisch an die Umgebungslautstärke anpasst, bleibt die Belastung für Anwohner ein Thema.

Zusammenfassung und Ausblick

Die Situation in Freising verdeutlicht ein häufiges Dilemma bei Bauarbeiten im urbanen Raum: Die Sicherheit der Arbeiter versus das Wohl der Anwohner. Während die Deutsche Bahn versichert, dass das Projekt im Sinne aller Beteiligten vorangetrieben wird, bleibt abzuwarten, ob die Anpassungen an den Einsatz der Warnanlagen beibehalten werden können. Ein dauerhaftes Gleichgewicht zwischen notwendigen Sicherheitsmaßnahmen und der Lärmminderung ist wünschenswert, um die Lebensqualität der Anwohner nicht zu gefährden.

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