Weimar. Die Weimarer Staatskapelle hat einen neuen Chefdirigenten: Ivan Repušić, dessen Antrittskonzert kommende Woche ansteht, verspricht frischen Wind und eine Verbindung zur kroatischen Musiktradition.
Eine neue Ära für die Weimarer Staatskapelle
Der 46-jährige Ivan Repušić übernimmt mit großer Leidenschaft die Leitung der renommierten Weimarer Staatskapelle. Seine Vision für die kommenden Jahre deutet bereits auf eine spannende musikalische Reise hin. In den letzten Proben hat Repušić deutlich gemacht, dass er nicht nur das bestehende Repertoire pflegen, sondern auch neue musikalische Horizonte erschließen möchte.
Ein Beitrag zur europäischen Musikkultur
Repušić lässt die ehrwürdigen Traditionen der Klassik hinter sich und wendet sich auf bemerkenswerte Weise der spätromantischen Komposition Blagoje Bersas zu. Dieser gebürtige Kroate ist dem deutschen Publikum weitgehend unbekannt, doch die eindrucksvollen Klänge seiner Tondichtung „Sonnige Felder“ versprechen ein klangvolles Erlebnis, das Nähe zu seiner Heimat schafft. Mit Werken wie diesen möchte Repušić die kulturelle Verbindung zwischen Kroatien und Deutschland stärken.
Musik als verbindende Kraft
Der Dirigent vertritt die Überzeugung, dass Musik grenzüberschreitend wirkt. „Musik hat keine Grenzen“, erklärt er mit Nachdruck. Seine persönlichen Erfahrungen aus dem Balkankrieg, die er als Kind miterlebte, prägen seine Sichtweise. Repušić möchte mit seiner musikalischen Arbeit Brücken schlagen und die Menschen einander näherbringen.
Ein abgerundetes Programm für das Publikum
Für sein Antrittskonzert hat Repušić ein abwechslungsreiches Programm gewählt, das die verschiedenen Facetten seiner musikalischen Ambitionen zeigt. Neben dem kroatischen Stück und Richard Strauss‘ Hornkonzert wird auch Berlioz‘ „Symphonie fantastique“ aufgeführt, die die Leidenschaft in der Musik eindrucksvoll thematisiert. „Es ist wichtig, dass das Publikum dabei auch die emotionale Tiefe der Stücke erfährt“, so Repušić.
Ein Ausblick auf das kulturelle Engagement in Weimar
Ivan Repušić blickt über die Stadtgrenzen hinaus. Er hat bereits Fördermittel aus Kroatien organisiert, um das Werk der „komponierenden Gräfin“ Dora Pejačević auf CD zu bringen. Dies zeigt seine Vorliebe für noch unentdeckte musikalische Schätze und sein Bestreben, Weimar als eine Bühne für europäische Musikkultur zu etablieren.
Ein Hitzelevel an Enthusiasmus
Selbstbewusst und energiegeladen strebt Repušić danach, mit emotionaler Kraft das Potenzial der Staatskapelle zu entfalten. Die Musiker verspüren seine Begeisterung und vermittelt sie durch ihre Darbietungen. „Ich komme morgens mit Musik und gehe abends mit ihr ins Bett“, beschreibt der Dirigent seine Hingabe, die ihn in den kommenden Jahren prägen wird.
Das Antrittskonzert findet am Sonntag und Montag, jeweils um 19.30 Uhr in der Weimarhalle statt. Zuschauer können sich auf ein einzigartiges Erlebnis freuen, das nicht nur die musikalische Vielfalt, sondern auch den interkulturellen Austausch betont.