Die Giftschlammgrube Brüchau im Altmarkkreis Salzwedel bleibt weiterhin Gegenstand von Streitigkeiten, da sowohl das Wirtschaftsministerium als auch das Landesamt für Geologie und Bergwesen (LAGB) die Erwartungen bezüglich einer schnellen Lösung gedämpft haben. Derzeit ist das Unternehmen Neptune Energy damit beauftragt, weitere Unterlagen vorzulegen, um eine Lösung prüfen zu können. Wirtschaftsminister Sven Schulze betonte das Bestreben, eine rasche Lösung zu finden, gleichzeitig aber auch auf laufende rechtliche Auseinandersetzungen hin. Eine Bürgerinitiative aus der Altmark forderte erneut die sofortige Räumung der Grube, die bereits seit der DDR existiert und Giftstoffe wie metallisches Quecksilber gelagert hat.
Im Juni 2020 beschloss der Landtag einstimmig, die Ausbaggerung der Grube vorzunehmen. Neptune Energy, der aktuelle Betreiber, brachte jedoch eine alternative Sicherungsmaßnahme ins Spiel, indem die Grube abgedeckt und eingekapselt werden soll, um das Grundwasser zu schützen. Obwohl dies als gleichwertige Alternative betrachtet wird, liegt der entsprechende Antrag noch nicht vor, was eine rechtliche Prüfung durch das Landesamt erforderlich machen würde. Probleme bei der vollständigen Auskofferung der Grube wurden insbesondere aufgrund von rund 27.000 Tonnen Abfällen genannt, die teilweise mit Quecksilber und teilweise radioaktiv belastet sind.
Sowohl das Unternehmen als auch das LAGB halten verschiedene Maßnahmen zur Entsorgung und Sicherung für technisch machbar, darunter auch die Aufarbeitung der Abfälle oder die Einkapselung der Grube. Das Bergbauamt drängt ebenfalls auf eine schnelle Lösung, da bereits eine Grundwasserschädigung vorliegt, die laut Uwe Schaar, dem Präsidenten des LAGB, nicht dauerhaft tolerierbar sei und Maßnahmen erfordere. Es sind weitere Untersuchungen und Entscheidungen erforderlich, um die Zukunft der Giftschlammgrube Brüchau zu klären.