Am Freitagabend rief die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) erneut zu einem Warnstreik beim Konfitüren- und Süßwarenhersteller Zentis in Aachen-Eilendorf auf. Etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter legten in der gesamten Spätschicht von 14 bis 22 Uhr ihre Arbeit nieder. Das Ziel dieser Maßnahme war es, im Rahmen des Tarifkonflikts der Obst- und Gemüseindustrie NRW zusätzlichen Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. Die NGG war der Ansicht, dass die bisherigen Angebote der Arbeitgeber nicht ausreichend waren.
Tim Lösch, Geschäftsführer der NGG in der Region Aachen, erklärte, dass das jüngste Angebot der Arbeitgeber, obwohl es eine Bewegung in den Verhandlungen darstellte, nicht den Forderungen der Beschäftigten entsprach. Nach einer ersten Streikaktion Mitte Mai hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Zentis erneut protestiert, dieses Mal an beiden Standorten des Unternehmens in Aachen.
Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von 9,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie zusätzlich 150 Euro für Auszubildende. Lösch betonte, dass es wichtig sei, den Beschäftigten in der obst- und gemüseverarbeitenden Industrie eine angemessene Wertschätzung zukommen zu lassen. Die Arbeitgeber hatten bei den Verhandlungen eine Erhöhung um einen Festbetrag, gefolgt von prozentualen Erhöhungen in den kommenden Jahren, vorgeschlagen.
Nachdem die zweiten Gespräche verschoben wurden, sollen die Tarifverhandlungen für die obst- und gemüseverarbeitende Industrie in NRW in der kommenden Woche fortgesetzt werden. Die NGG kündigte an, dass sie ein für die Beschäftigten akzeptables und verhandlungsfähiges Angebot erwarte. Die Situation bleibt also weiterhin spannend, während Arbeitnehmer und Arbeitgeber um eine Einigung ringen.