Mutmaßlicher Täter vor Gericht: Angriff auf Grünen-Politikerin in Göttingen

Proteste gegen rechtsgerichteten Angriff auf Politikerin in Göttingen

Am Montag wird vor dem Amtsgericht in Göttingen der Prozess gegen einen 66-jährigen Mann eröffnet, der Ende Mai die Grünen-Politikerin Marie Kollenrott bei einer Wahlkampfveranstaltung angegriffen haben soll. Der mutmaßliche Täter wird beschuldigt, die Politikerin mehrfach geschlagen und beleidigt zu haben. Kollenrott erlitt dabei Prellungen an einem Arm. Die Polizei konnte den Mann kurz nach der Tat festnehmen. Die Staatsanwaltschaft hat ein beschleunigtes Verfahren beantragt, da der Vorfall hohe Aufmerksamkeit erregt und die Sicherheit von Politikern in der Region in Frage gestellt hat.

Der Vorfall hat in Göttingen und darüber hinaus zu starken Reaktionen geführt. Bürger und Politiker haben sich solidarisch mit Kollenrott gezeigt und fordern ein Ende der Gewalt gegenüber politisch aktiven Personen. Die Zivilgesellschaft ruft zu einem friedlichen Protest vor dem Gerichtsgebäude auf, um gegen jegliche Form von Extremismus und politischer Gewalt zu demonstrieren.

Es wurde bekannt, dass der Angeklagte bereits in der Vergangenheit wegen der Verwendung von Nazi-Symbolen strafrechtlich verurteilt wurde. Dies wirft ein besorgniserregendes Licht auf die Wiederkehr rechtsextremer Ideologien in der Gesellschaft. Die Politikerin selbst setzt sich seit Jahren für die Bekämpfung von Rechtsextremismus ein und sieht den Vorfall als Ansporn, weiterhin gegen Hass und Intoleranz vorzugehen.

Der Prozess vor Gericht wird nicht nur über die individuelle Verantwortlichkeit des Angeklagten entscheiden, sondern auch darüber, wie unsere Gesellschaft mit politischer Gewalt umgeht. Es ist von größter Bedeutung, dass solche Taten nicht verharmlost werden und dass klare Signale gesetzt werden, dass Angriffe auf Politiker und Andersdenkende inakzeptabel sind.