Millionen Menschen profitieren von der Fremdrente in Deutschland
In Deutschland beziehen Millionen von Menschen Rentenleistungen, obwohl sie nie Beiträge in die Deutsche Rentenversicherung (DRV) eingezahlt haben. Dies geschieht aufgrund des Fremdrentengesetzes, das bestimmten Personengruppen wie Aussiedlern oder Vertriebenen Rentenzahlungen ermöglicht, auch wenn sie im Ausland gearbeitet haben.
Die Fremdrente zielt darauf ab, Vertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler in Deutschland zu integrieren, als ob sie ihr gesamtes Arbeitsleben im Land verbracht hätten. Trotz Kürzungen in der Vergangenheit erfüllt die Fremdrente laut Rentenexperten nach wie vor ihr Ziel der Integration.
Fremdrente als Instrument der sozialen Ausgleichs
Die DRV definiert im eigenen Rentenlexikon die Möglichkeit, ausländische Arbeitszeiten bei der deutschen Rentenversicherung zu berücksichtigen. Diese Regelung kostete die Rentenversicherung im Jahr 2022 allein 7,5 Milliarden Euro. Die finanziellen Mittel zählen als „nicht beitragsgedeckte Leistungen“, die durch Bundeszuschüsse ermöglicht werden und dem sozialen Ausgleich dienen.
Deutsche jüdischen Glaubens, Vertriebene aus den ehemaligen Ostgebieten, deutsche Minderheiten aus der ehemaligen Sowjetunion sowie Rentner aus der ehemaligen DDR können Anspruch auf die Fremdrente haben. Diese Regelung ermöglicht es, Zeiten aus dem Herkunftsland, Grundwehrdienstzeiten nach dem 8. Mai 1945 und andere Zeiten bei der Berechnung der Rente zu berücksichtigen.
Komplexe Berechnung der Fremdrente
Die Berechnung der Fremdrente kann mitunter kompliziert sein, da es einen großen Interpretationsspielraum gibt. Ein Rentenberater betont, dass die Renten aus den Herkunftsländern oft mit bürokratischen Hürden verbunden sind. Beispielsweise müssen Rentner, die eine Rente aus Russland beziehen möchten, regelmäßig nach Moskau reisen, um eine Lebensbescheinigung abzugeben. Zudem wird der Betrag der ausländischen Renten oft von der Fremdrente abgezogen.
Die Fremdrente bleibt ein wichtiges Instrument zur Integration von Vertriebenen und Aussiedlern in Deutschland, obwohl ihre Komplexität und administrativen Anforderungen nicht zu unterschätzen sind.